Erfolg und Wahnsinn

Erfolg und Wahnsinn

Manager gehören zu den „Spitzen“ unserer Gesellschaft. Sie haben Erfolg und sind daher auch vermögend. Sie genießen Ansehen und gelten als Vorbilder. Doch viele von ihnen sind ganz anders, als sie nach außen wirken. Die Journalisten Kerstin Bund und Markus Rohwetter sind für die Online-Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“ den Ursachen beruflichen Erfolgs nachgegangen und dabei auf ebenso erstaunliche wie erschreckende Fakten gestoßen.

Wie sie im August 2013 in ihrem Artikel „Wahnsinns-Typen“ berichten, leidet vermutlich eine große Zahl von Führungspersönlichkeiten der Wirtschaft (und nicht nur dort) an ernstzunehmenden psychischen Störungen. Die psychopathischen Tendenzen mancher Personen aus den Chefetagen übertreffen sogar die verurteilter Gewaltverbrecher. Dies zeigt eine britische Studie aus dem Jahr 2005, die einen Vergleich zwischen den Wesenszügen von Insassen einer englischen Hochsicherheitsklinik und Firmenchefs zieht.

Was zunächst verblüfft und manchem als kaum glaubhaft erscheint, macht durchaus Sinn. Psychopathen sind Menschen, denen es an Empathie fehlt, an der Fähigkeit, sich in andere zu versetzen und Mitleid für sie zu empfinden. Dieser Mangel an emotionaler Kompetenz hat jedoch nichts mit der allgemeinen Intelligenz zu tun. Ebenso erscheinen die Betroffenen auch anderen Menschen gegenüber nicht prinzipiell als kalt oder unangenehm erscheinen. Ganz im Gegenteil: Psychopathen sind meist sehr charmant und verstehen es, andere für sich einzunehmen, sie zu manipulieren.

Das fehlende Einfühlungsvermögen ist Teil ihrer Durchsetzungsfähigkeit und Entscheidungsfreude. Sie sehen nur den eigenen Vorteil und werden nicht in ihrem Denken und Handeln durch soziale Rücksichtnahme gehemmt. All das trägt zu ihrem Erfolg bei. Problematisch ist der Umgang mit solchen Personen für jene, die in der Hierarchie unter ihnen stehen. Erfüllen die Untergebenen nicht die hohen Ansprüche des Vorgesetzten, so werden sie als austauschbar und wertlos angesehen und entsprechend behandelt. Außerdem werden eine Reihe weiterer psychischer Auffälligkeiten und Störungen beobachtbar, die einer Karriere wohl hilfreich sein können, jedoch nicht zwangsläufig zu einer solchen Karriere führen.

Bestimmte Formen des Wahnsinns mögen in einer an Wettbewerb orientierten Gesellschaft Vorteile eröffnen können, sie sind aber keine Garantie für Erfolg. Es müssen die richtigen Personen mit den „richtigen“ Störungen zur richtigen Zeit auf die richtigen Bedingungen treffen.

 

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