Die Geschichte der Freundschaft
Jeder von uns braucht ihn und fast jeder kann ihn sein eigen nennen: den „wahren“ Freund. Freundschaft ist aus dem sozialen Leben nicht mehr weg zu denken. In nahezu jeder Phase unseres Lebens brauchen wir einen guten Freund an der Seite, auf den wir uns in guten wie in schlechten Zeiten verlassen können. Der Freund ist jemand, der sich unsere Sorgen, Ängste und Freuden anhört, sie mit uns teilt. Doch gibt es eigentlich noch die jahrzenteüberdauernde Freundschaft oder passen sich unsere Freundschaften an unsere Lebensphasen an?
Freundschaften- Von Kindesbeinen bis ins Greisenalter
Bereits im Kindesalter erlernen wir das, was Freundschaft heißt. Wir lernen mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, unsere Zeit mit ihnen zu verbringen und auf ihre Bedürfnisse einzugehen.
Die sogenannten Sandkastenfreundschaften überdauern meist die Grundschulzeit nicht, so ergibt eine Studie namens „Peer Relationships Across the Preschool to School Transition“ von den Forschern Marian Quinn und Ellis Hennessy, dass etwa vier von fünf Kindergartenfreundschaften nach der Grundschule wieder aufgelöst werden. Kindern „lernen“ also im Grundschulalter erstmalig, was Freundschaft sein kann. Es ist ein erster Versuch im weiten Feld der Freundschaft.
Loyalität und Empathie
Ab einem Alter von neun Jahren sagt man Kindern erstmalig das Gefühl von Loyalität und freundschaftlicher Empathie nach. Dies ist das Alter, in dem Kinder sich anderen anvertrauen. Ihre Gefühle und Gedanken werden mit anderen geteilt und festere Bindungen entstehen. Laut der bereits genannten Studie überdauern drei von fünf Freundschaften den Schulwechsel zur Oberschule.
Freunde werden zu Eltern
Im Jugendalter ersetzen Freunde sogar ein stückweit die Eltern, da die Pubertät allmählich einsetzt und die Heranwachsenden sich von Zuhause weg und auf Gleichaltrige hin orientieren. Der erste Liebeskummer, Schulschwierigkeiten etc. werden gemeinsam mit den Freunden überwunden und eine festere Bindung somit ermöglicht.
Wieso halten nicht alle Freundschaften ewig?
Nach der Schule oder dem ersten Studiumsabschluss selektiert sich die „Masse“ der Freunde dann nochmals. Welche Faktoren dazu führen, dass wir Freunde verlieren oder neue gewinnen, haben die Forscher Wrzus und Kollegen anhand von 177.000 Probanden heraus gefunden: Umzug, Heirat, Elternschaft, Berufsstart oder gar neuer Job, Scheidung, Tod eines Familienmitglied oder des Partners sind die alles entscheidenden Momente unseres Lebens. Nicht jeder Freund bleibt in einer schlimmen Situation erhalten und manche Freundschaft zerbricht an einer großen Entfernung. Die Freundschaft wird im Erwachsenenalter mehr und mehr zu einer Umbruchbeziehung.
Doch das ist gar nicht schlimm: Freundschaftsforscher sprechen immer wieder davon, dass wir im Leben ca. zehn wichtige Freundschaften aufrecht erhalten und dass eine tiefgehende Freundschaft mit mehr Menschen gar nicht möglich ist. Somit ist es ganz richtig, dass wir uns langsam, zunächst mit Kinderbeinen, an das Geheimnis Freundschaft antasten, um dann zu erkennen, auf wen wir uns in jeder Situation unseres Lebens verlassen können.
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