Rituale & die Rolle in Beziehungen

Rituale haben in der heutigen Zeit an Bedeutung verloren. Alltägliche Routinetätigkeiten gelten als Garant für eine eingefahrene Beziehung. In Paarbeziehungen unterliegt der Aufbau von Routine einem Automatismus. Psychologen gehen davon aus, dass Rituale in Beziehungen als positive Kommunikation angesehen werden.

Eine Partnerschaft ist sehr positiv für die gemeinsame Entwicklung zweier Partner. Im Alltag entwickeln sich immer wieder bestimmte Handlungsmuster, die zu Ritualen werden. Empfindet ein Paar diese immer wiederkehrenden Rituale als angenehm, werden sie zum festen Bestandteil des Alltags. Für ein Paar hat ein Ritual eine tiefere, sinnbildliche Bedeutung. Man gibt sich gegenseitig etwas zu verstehen. Kennzeichnend ist, dass die Handlung als besonders bedeutsam für ein Paar hervorgehoben wird. Aus diesem Grund werden Rituale oftmals regelrecht zelebriert. Rituale sind generell daran zu erkennen, dass eine bestimmte Folge von Handlungen wiederholt wird.

Oftmals sind sogar der Ort und der Zeitpunkt gleich. Der Ablauf der Aktion ist immer wieder gleich und sowohl absehbar als auch fest definiert. Rituale schenken Menschen in einer Beziehung Sicherheit und Beständigkeit. Nicht jede Handlung, die wiederholt wird, ist ein Ritual. Es kommt auf die regelmäßige Wiederholung an. Das Ritual muss keinen konkreten Zweck verfolgen. Ein Ritual macht etwas Normales zu etwas Besonderem. Rituale in Paarbeziehungen sind sehr unterschiedlich, weil auch die Menschen individuell sind.

Religion und Kultur integrieren Rituale auch in den Alltag von Paaren. Feiertage wie Weihnachten oder Ostern gehören dazu, ebenso wie das Schmücken des Weihnachtsbaumes oder das Herrichten eines großen Festmahls. Manche Paare reichern diese von außen kommenden Rituale mit eigenen Handlungen an. Bestimmte Essen zu Feiertagen oder ausgefallene Aktivitäten an besonderen Tagen gehören hierzu. Ereignisse, die für das Leben eines Paares besonders prägnant waren, werden auch gern zum Anlass genommen, ein Ritual einzuführen.

Der Hochzeits- oder Jahrestag gehören zu diesen Ereignissen. Aber auch ganz alltägliche, kleine Dinge können zu Ritualen werden, die Paaren ein gutes Gefühl schenken. Es gibt Riten, die zum Abschied oder zur Begrüßung praktiziert werden, ebenso wie beim Essen oder wenn sich der Tag dem Ende entgegen neigt und die Schlafenszeit anbricht. Liebe Gewohnheiten lassen eine Partnerschaft sehr eng und vertrauensvoll werden. Oftmals erinnern routinierte Handlungen an einen besonders schönen Moment zurück und regen bei Paaren die Emotionen an, die zu dem damaligen Zeitpunkt im Vordergrund standen.

Rituale sind für Beziehungen sehr wichtig, da sie Fluchten aus dem oftmals eintönigen Alltag bedeuten. Ob Paare sich zur Routine gemacht haben, dass jeder für den anderen ein Wochenendausflug plant oder man samstags gemeinsam einen Kaffee trinkt und über die vergangene Woche spricht, Rituale schaffen vor allem Verbindlichkeit.Ohne gemeinsame Veränderungen und Weiterentwicklung sind allerdings auch Rituale nicht tragbar für eine Beziehung. Dementsprechend müssen sich diese der Beziehung anpassen sowie weiterentwickeln.