Geheime Beziehungen sind aufregender

Kaum jemand kann sich ein besseres Thema für ein Drama vorstellen, als eine Liebesbeziehung, von der niemand etwas erfahren darf. Das Theater und der Buchmarkt leben ebenso gut davon, wie die Filmindustrie. Offenbar ist eine Liebe, die man geheimhalten muss, sehr viel aufregender und romantischer. Allerdings ist das in der Realität weit weniger prickelnd, als es für die Betroffenen zunächst scheint.

Vom Seitensprung zur Liaison

Einer geheimen Liebesbeziehung geht oft der Ausbruch aus einer bestehenden Beziehung voraus. Denn wären beide Partner frei und ungebunden, so gäbe es ja keinen Grund, die Liebe geheim zu halten. Auch die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen gesellschaftlichen, kulturellen oder religiösen Gruppen, kann als Grund für die Geheimhaltung gelten.

Meist ist es jedoch so, dass zumindest einer der beiden Partner gebunden ist. Dies macht die Beziehung so reizvoll, denn bekanntlich schmecken die Kirschen in Nachbars Garten so viel süßer, als die eigenen. Neben dem Reiz des Verbotenen bietet eine geheime Beziehung die Möglichkeit, sie über einen Seitensprung hinaus zu einer längerfristigen Liaison zu führen.

Die starke Anziehungskraft des Verbotenen

Auf den ersten Blick bietet eine geheime Liebesbeziehung prickelnde Erotik. Offenbar macht das Verbotene diese Liebe so aufregend. Besteht doch immer die Gefahr, dass das Geheimnis ans Licht kommt. Das kann die Gefühle intensivieren und die gegenseitige Anziehungskraft noch verstärken. Beide Beteiligten sind ständig damit beschäftigt, sich neue Möglichkeiten auszudenken, wie sie sich treffen können. Gleichzeitig müssen sie aber beide so tun, als wäre nichts zwischen ihnen.

Geheime Beziehungen bergen aber auch Stresspotenzial

Neben dem Reiz des Neuen und Verbotenen birgt eine geheime Beziehung aber auch sehr viel Stresspotenzial. Durch das ständige Verheimlichen verliert die Liebe mit der Zeit an Intensität. Denn jedes Liebespaar möchte seine Gefühle irgendwann auch öffentlich zeigen. Ist einer, oder gar beide Partner gebunden, kann das mit der Zeit zu Eifersucht und irgendwann sogar zum Zerwürfnis führen. Schließlich ist es nicht einfach, den Geliebten oder die Geliebte ständig mit einem anderen Partner zu teilen.

Die ständige Angst vor einer Entdeckung und das anstrengende Versteckspiel führen oft dazu, dass sich das Liebespaar schließlich entfremdet. Ein klassisches Beispiel ist etwa die Weihnachts- oder die Urlaubszeit. Denn das sind die Zeiten, in denen die Partner sich meist nicht sehen können. Der Gedanke, wie er oder sie mit ihrer Familie feiert, während man selbst einsam ist, zerrt an einer Beziehung. Das führt langfristig dazu, dass einer von beiden sich vernachlässigt fühlt und unter Umständen aus der Beziehung aussteigt.

Druck auf den Partner führt oft zur Trennung

Ist einer der Partner gebunden, drängt der Andere oft auf eine Trennung. Meist ist es die Frau, die ihren Geliebten nicht länger mit der Ehefrau teilen möchten. Dann zeigt sich, wie ernst diese heimliche Beziehung wirklich genommen wird. Denn viele denken gar nicht daran, sich von ihrem Ehepartner oder der Partnerin zu trennen. Für sie ist die heimliche Beziehung nur eine Episode, die ihnen sexuellen Reiz verspricht. Dies ist dann meist der Zeitpunkt, an dem die Liaison von einem von beiden beendet wird. Dies zeigt auch, wie kurzlebig der Reiz einer heimlichen Beziehung wirklich ist.