Der Einfluss psychischer Störungen auf die Kreativitätsförderung

Der Einfluss psychischer Störungen auf die Kreativitätsförderung

Psychische Störungen werden von vielen Teilnehmern der Gesellschaft als Garant für Andersartigkeit in jeder Hinsicht verstanden. Betroffene werden als „merkwürdig“ und „komisch“ eingestuft und natürlich bringen psychische Störungen einschneidende Veränderungen für den Erkrankten und sein Umfeld mit sich. Betrachtet man allerdings die Liste jener Künstler und kreativen Köpfe, die an einer psychischen Störung gelitten haben und es noch immer tun, so wird deutlich, dass sich ein psychisches Ungleichgewicht auch kreativitätsfördernd auswirken kann.

Genialität und psychische Krankheiten

Goethe, Lessing, Mozart, Brahms und vielen mehr bekannten Künstlern wurden psychische Störungen nachgesagt. Es gibt kaum einen genialen Geist, der frei von psychischen Leiden ist. So ist die Meinung einiger neuzeitiger Mediziner. Wahnsinn als Quell von Kreativität wird heutzutage mit manischen Episoden in Beziehung gesetzt.

Möchte man eine außerordentlich, besondere Idee entwickeln, ist das Abrücken von Konventionen von großer Hilfe. Psychisch Kranke denken nicht entsprechend von Konventionen, daher fällt ihnen der Schritt zum „anders“ denken leichter. Das bedeutet widerum nicht, dass jeder psychisch Kranke die Welt neu erfinden kann, aber die Wahrscheinlichkeit für bahnbrechende Ideen ist bei psychischem Ungleichgewicht größer.

Bekannte Beispiele aus der Promiwelt

Um dieses Phänomen zu untermauern, blicken wir in die Welt der Prominenten, Unternehmer und Erfolgreichen. Über Mark Zuckerberg, den Gründer von Facebook, wird beispielsweise gesagt er weise Züge des Asperger-Syndroms auf, die ihn sozial isoliert erscheinen lassen. Er kann sich durch die Technisierung hinter seinem Computer „verstecken“ ohne in Kontakt mit Menschen treten zu müssen. Auf diese Weise hat er die erfolgreichste Socialcommunity geschaffen. Auch Steve Jobs ist durch seine Schreib-und Leseschwäche stets von den konventionellen Verwaltungsaufgaben abgewichen, hat sich kreativen Dingen gewidmet und damit ein Medienimperium geschaffen. Ob es daran liegt, dass Menschen mit psychischen Störungen „anders“ denken oder gar anders denken müssen, weil ihnen alltägliche Dinge schwerer fallen als die Gedanken in anderen Sphären kreisen zu lassen, kann nicht einwandfrei bewiesen werden, aber der Gedanke liegt nahe.

Prinz Horn Stiftung

Auch die Prinz Horn Stiftung in Heidelberg zeugt von der Symbiose aus Wahnsinn und Kreativität. Dort sind zahlreiche Werke von psychisch Kranken Künstlern ausgestellt, die von der Grenzüberschreitung des Herkömmlichen berichten, die psychisch Erkrankte bereit sind zu vollführen. Eben darin scheint der Unterschied zu liegen: Der psychisch Kranke fühlt sich in den Grenzen des Normalen nicht wohl, er strebt danach weiter zu gehen und findet auf diesem Grenzübergang etwas Neues, das gesunden Menschen möglicherweise verschlossen bleibt.

 

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