Aussehen wie Adonis: Die Muskelsucht
Wenn Männer aussehen wollen wie Adonis, ordnen sie dem alles unter. Manche Männer haben dann sogar, obwohl sie nur so vor Muskeln und Männlichkeit strotzen, Komplexe. Sie fühlen sich schwach und schmal. Das ist ein Zeichen für Muskelsucht.
Wie äußert sich die Muskelsucht?
Matthias K. war schon immer etwas schmächtiger als seine Freunde. Anfangs störte es ihn nicht, von seinen Mitschülern ab und zu gehänselt zu werden. Das änderte sich allerdings in der Pubertät. Matthias K. beschließt etwas an der Situation zu ändern. Zu seinem 18. Geburtstag lässt er sich eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio schenken und trainiert von nun an zweimal die Woche.
Schon nach kurzer Zeit zeigen sich erste Ergebnisse, die Schultern werden breiter, die Arme größer und sogar ein Ansatz eines Sixpacks deutet sich an. Das ist für Matthias allerdings noch längst nicht genug. Nach dem mittlerweile täglichen Training sieht er aus wie ein Boxer, durchtrainiert und topfit. Er hingegen fühlt sich weiterhin schmächtig und empfindet sich selbst als Hänfling. Barabara Mangweth-Matzek ist Psychologin von der Universitätsklinik Innsbruck und ihrer Meinung nach merken die Männer gar nicht, dass sie schon sehr muskulös sind und arbeiten deshalb immer weiter an ihrem Körper. Dieser Zwang steht spezifisch für eine Muskeldysphormie. Allgemein wird dieser Zwang auch Muskelsucht genannt und ist ein großes Problem.
Essverhalten wird stark verändert
Neben dem Studio ist Essen eines der wichtigsten Themen für Männer, die pumpen gehen. Sie befassen sich mit Nahrungsmitteln, allerdings nicht um gesund zu leben, sondern um herauszufinden, wie sie am schnellsten zu mehr Muskeln kommen bzw. diese besser definieren. Ganz oben auf dem Speiseplan stehen deshalb Proteindrinks und Eiweiße. Fettiges und zu viel Kohlenhydrate sind ein No Go. Viele Männer gehen auch nicht mehr in Kantinen oder normale Restaurants, weil es dort nicht die Nahrungsmittel gibt, die sie gerne essen würden um noch muskulöser auszusehen. Für Psychologen ist der Wunsch nach einem perfekten Körper bzw. einem Körper, der fast ausschließlich aus Muskeln besteht das genaue Gegenteil von Magersucht. Beide Krankheitsbilder haben sogar sehr viele Parallelen. Während sich Magersüchtige für zu dick halten sind Männer, die sehr oft ins Fitnessstudio gehen der Meinung, dass sie immer noch zu schmächtig sind.
Männermagazine erhöhen die Suchtrate
Durch Werbung, Hollywood und das Fernsehen wird ein Bild des Mannes erschaffen, dass der Realität nicht entspricht. Mann mit Bierbauch oder einfach nur unsportlicher Figur gibt es nicht mehr. Die heutigen Medien verbreiten dadurch den Gedanken, dass mit einem durchtrainierten Körper auch der Erfolg kommt, sei es im Leben oder im Beruf. Besonders Teenager sind für diese Sucht besonders anfällig. Um in der Pubertät Frauen und anderen Menschen zu gefallen gehen sie ins Fitnessstudio. Sie fangen an sich mit anderen zu messen, sich anders zu ernähren und verfallen in eine Sucht, ohne es zu merken. Aus dem Wunsch etwas an seinem Körper zu verändern ist eine Sucht geworden, die ihr tägliches Leben bestimmt.
Behandlung
Um von der Sucht wegzukommen brauchst du professionelle Unterstützung. Es ist nicht einfach und auch ein langer Weg, der nicht selten in Angst- oder Zwangsstörungen und Depressionen endet. Um aber zur Normalität wieder zurück zu kehren musst du hart arbeiten.
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