Macht Musik schlau? Ja und Nein!

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Macht Musik schlau? Ja und Nein!

Macht Musik schlau? „Ja und Nein“, lautet die Antwort auf diese Frage. Ob Musik wirklich zu einem hohen IQ beiträgt, hängt davon ab, ob sie selbst gespielt oder nur gehört wird. Wenn man Musik hört, erhöht sich zwar der IQ, allerdings nur auf einen kurzen Zeitraum begrenzt. Die Frage kann daher nicht absolut zuverlässig beantwortet werden.

Macht Zuhören intelligent?

Bereits 1993 konnte bewiesen werden, dass Musik die Intelligenz steigert. Für die Erhebung der Studie wurde klassische Musik, wie beispielsweise von Mozart oder Beethoven, verwendet. Diese Erkenntnis war auch ein Grund für den US-Gouverneur Zell Miller, um Spenden zu bitten, damit Kinder im Kindergarten und in der Schule in den Genuss klassischer Musik kommen können. Spenden blieben zwar aus, dennoch fand sich mit Sony-Musik ein Sponsor und die Kinder konnten “sich durch Musik zu einem höheren IQ hören. ”

Dieser Effekt wird noch heute als Mozart-Effekt bezeichnet, da die Studie der Psychologin Frances Rauscher diesen Komponisten bzw. seine Stücke verwendete. Auch heute noch ist die Studie ein Grund für die Tonträgerindustrie, mit diesem Effekt Werbung zu machen und auf diesem Weg mehr Umsatz zu erzielen.

Erst spätere Studien konnten allerdings feststellen, dass es nicht primär um die Musik selbst geht. Zwar enthalten klassische Werke viele Alpha-Wellen, die anregend und entspannend wirken. Dennoch scheint der Effekt auf einem anderen Mechanismus zu beruhen. Ähnliche Ergebnisse konnten in der Folge auch mit Pop-Musik, Kinderliedern oder sogar mit Kurzgeschichten erzielt werden, die den Kindern vorgelesen wurden.

Grundsätzlich gibt es für diesen Effekt nur eine Bedingung: Der Reiz – genauer die Musik oder die Geschichte – muss den Kindern gefallen, sodass sie tatsächlich aufmerksam zuhören. Das Hören der Reize allein regt zwar zunächst die Synapsen an. Doch um die Intelligenz über einen langen Zeitraum zu steigern, ist das bloße Hören eher ungeeignet. Inzwischen wird davon ausgegangen, dass der Effekt nur etwas 15 Minuten vorhanden ist. Danach verläuft alles wieder in alten Bahnen.

Vom Spiel der Instrumente

Besser ist der Effekt allerdings, wenn die Musik selbst produziert wird. Durch das Spielen von Instrumenten werden viele Zentren im Gehirn angeregt. Voraussetzung ist, dass die Kinder Freude an ihrem Instrument haben. Motivation sowie Aufmerksamkeit machen das Gehirn durch ihre Hormoncocktails formbar, sodass ein guter Effekt eintritt.

Wird ein Instrument gespielt, dann werden viele Fähigkeiten trainiert, die kombiniert werden müssen. Zunächst steht die Frage im Raum, ob das Instrument überhaupt richtig gehalten wird. Zugleich müssen die Noten gelesen werden und auch die Gefühle beim Spiel können mit Hilfe der Töne ausgedrückt werden: Viele Umstände, die das Gehirn anregen.

Bereits das Notenlesen übt einen großen Einfluss aus. Die Noten beschreiben die Tonhöhe und damit auch, welche Bewegungen ausgeführt werden müssen. Zugleich muss beim Lesen der Noten auch darauf geachtet werden, dass der Takt stimmt, dass die Länge der Noten stimmig ist, der Rhythmus eingehalten wird und alle Informationen gleichzeitig verarbeitet und umgesetzt werden.

Bereits an dieser Stelle wird die Komplexität deutlich, die das Spielen eines Instruments begleitet. Darüber hinaus werden weitere Fähigkeiten gefördert. Durch das “erhören” der einzelnen Töne, wird das Hörzentrum aktiviert und sogar gefördert. Hirnanatomisch lässt sich dies bei Profimusikern gut nachweisen. Sie haben ein größeres Hörzentrum und die Isolierschichten sind dicker, sodass die Impulse schneller verarbeitet werden.

Zugleich wird das Sprachgedächtnis verbessert, wie eine Studie der Universität in Hong Kong feststellte. Beim Zuhören kann ein trainiertes Gehirn sogar die Hintergrundgeräusche besser filtern, sodass in diesem Bereich eine umfassende Schulung stattfindet. Notenlesen hat auch Einfluss auf das räumliche Verständnis. Dieses ist bei Kindern, die Noten lesen müssen, weit besser entwickelt. Aus welchem Grund ist bisher nur dem Bereich der Vermutung zuzuordnen.

In der Vergangenheit konnte zudem vielfach festgestellt werden, dass die trainierten Fähigkeiten sich auch positiv auf die Noten auswirken. Die Kinder schnitten vor allem in den Fächern Deutsch und Mathematik wesentlich besser ab.

 

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