Forscher untersuchen Gründe für Mobbing

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Forscher untersuchen Gründe für Mobbing

Mobbing ist an vielen Schulen ein ernstzunehmendes Problem. Wissenschaftler aus Spanien haben sich mit dem Thema befasst und sind der Frage nachgegangen, warum einige Kinder im Klassenverband Außenseiter sind und ausgeschlossen werden. Für die Studie wurden über 800 Grundschüler befragt.

Mobbing: Der Schulbeginn ist für Kinder eine einschneidende Veränderung

Im Kindergarten sind die Hierarchien flach, in der Schule müssen sich die Kinder ihren Platz erobern. Einige Kinder schaffen es mühelos, sich einzufügen, andere wiederum sind von Anfang an Außenseiter. Doch der soziale Ausschluss in der Schule und Mobbing können ernsthafte Folgen wie Depressionen und Jugendkriminalität nach sich ziehen. In der Befragung der Grundschüler erhielten die Wissenschaftler Begründungen, warum einige Kinder beliebt sind, und andere ausgeschlossen werden.

Dabei legten die Wissenschaftler den Kindern Fotos der Klassenkameraden vor. Die Kinder äußerten sich dann zu den Kindern, etwa mit „Er will nicht mein Freund sein“, „Er geht komisch“, „Sie heult ständig“ oder „Sie macht die Hausaufgaben nicht“. Die Äußerungen fassten die Wissenschaftler in Kategorien zusammen. So kamen sie auf vier Kategorien. Dazu gehörten aggressives Verhalten wie körperliche Gewalt und verbale Beschimpfungen, störende Verhaltensweisen wie dumme Wortmeldungen oder unnötige Unterbrechungen. Außerdem fielen Kinder durch schwieriges Verhalten in sozialen Situationen und in der Schule negativ auf. Schlechte Schulleistungen, dominantes Auftreten oder Herumkommandieren der Mitschüler kamen nicht gut an.

Doch die Unbeliebtheit der Kinder und der fehlende Anschluss lagen nicht nur am Kind selbst. Vielmehr ist ausschlaggebend, wie die Zurückweisenden das Verhalten des Kindes interpretieren. Außerdem versuchen sie einzuschätzen, ob der Umgang negativen Einfluss auf sie selbst oder ihre Clique hat. Dazu kommt, dass einige Verhaltensweisen erst auftreten, weil sich das Kind ausgeschlossen fühlt.

Persönliche Vorlieben bestimmen Zugehörigkeit oder Ablehnung

Eine weitere Kategorie sind die persönlichen Vorlieben. Kinder schätzen z.B. Fußball oder ihre Freunde. Wenn Kinder dann etwas anderes mögen, sind sie in einer Gruppe nicht beliebt. Auch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe kann zur Ausgrenzung führen, z.B. die Herkunft aus einem bestimmten Land, wenn Kinder neu in die Klasse kommen oder wenn sie Mädchen oder Junge sind. Eine weitere Kategorie betrifft die Tatsache, wenn Kinder sich nicht wirklich kennen.

Die Erhebung zeigt, dass Kinder bereits frühzeitig wissen und einschätzen können, was sie an anderen Kindern genau stört. Dabei sind auch Vorurteile, Klischees oder Stereotype bereits im Kindesalter bekannt und im Gehirn verankert. Ein Problem ist auch, dass die gemobbten und ausgeschlossenen Kinder oft nichts am Verhalten ändern können. Denn die Bildung sozialer Beziehungen hängt auch von Gemeinsamkeiten und gemeinsamen Interessen und Vorlieben ab. So könnten die Kinder auch nicht das Verhalten der anderen ändern, selbst wenn sie wollten.

Für die Experten scheint es daher ein wichtiges Thema auch für Lehrer und Eltern. Daher müssten Mobbing und Zurückweisung bereits früh in der Schule angesprochen werden, bereits in der Grundschule. Den Kindern müsse vermittelt werden, wie wichtig es ist, Vorurteile und Stereotype nicht einfach hinzunehmen, sondern zu erkennen, zu hinterfragen und abzubauen. Nur so können Kinder die Konsequenzen des Verhaltens für sich und für andere verstehen. Von großer Bedeutung wäre es, die positiven Beziehungen zu fördern. Nur so lernen Kinder, die anderen Mitschüler zu respektieren, auch wenn sie nicht zu den direkten Freunden gehören.

 

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