Wie sich die Persönlichkeit im Alter verändert

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Wie sich die Persönlichkeit im Alter verändert

Die Langzeitstudie “Sozio-oekonomisches Panel” (SOEP) und das Survey „Household Income and Labour Dynamics in Australia“ konnten interessante Ergebnisse zum Thema veränderte Persönlichkeiten im Alter beitragen. Die deutsch-amerikanische Untersuchung konnte herausfinden, dass sich die Persönlichkeit im hohen Alter noch einmal stark ändern kann – in etwa vergleichbar mit der Persönlichkeitsentwicklung im jungen Erwachsenenalter. Damit widersprechen die Forscher den vorherrschenden Annahmen, dass sich eine Persönlichkeit mit zunehmenden Alter immer weiter stabilisiert und festigt.

Führend bei der Studie waren Jule Specht von der Freien Universität Berlin, Maike Luhmann von der Universität zu Köln und Christian Geiser von der amerikanischen Utah State University. Basis der Untersuchung bildeten die Antworten von über 23.000 Menschen, die in der Zeit zwischen 2005 und 2009 befragt wurden – dabei handelte es sich um eine bevölkerungsrepräsentative Stichprobe. Die vorliegenden Daten führten zu der Erkenntnis, dass sich die Persönlichkeit am stärksten bei jungen Erwachsenen bis zum 30. Lebensjahr verändert – und dann noch einmal im höheren Alter, ab etwa 70 Jahren. Solch starke Persönlichkeitsveränderungen konnten in keiner anderen Lebensphase beobachtet werden.

Veränderungen bei jungen Erwachsenen

Dennoch können die Art und Form der Persönlichkeitsveränderungen von jungen Erwachsenen und älteren Menschen voneinander unterschieden werden: Bei den jungen Erwachsenen sind es in erster Linie Personen, die als unkontrollierter Persönlichkeitstyp eingestuft werden, die sich bis zum 30. Lebensjahr verändern. Dabei handelt es sich um Menschen mit einer geringen Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit. Dieser Persönlichkeitstyp ist aber nicht ungewöhnlich – die Forscher sprechen von 40 Prozent der jungen deutschen Erwachsenen, die zu den unkontrollierten Persönlichkeiten gehören. Eine einschneidende Veränderung tritt dann ungefähr mit 30 Jahren ein, wenn Personen des unkontrollierten Persönlichkeitstyps zu resilienten Persönlichkeiten werden. Das bedeutet, sie werden leistungsfähiger, entwickeln ein hohes Selbstwertgefühl und leiden unter einem geringeren Risiko, an psychischen Problemen zu erkranken – sie verändern sich dahingehend, dass sie den Herausforderungen des Lebens gewachsen sind.

Persönlichkeiten, die im jungen Erwachsenenalter noch zu den unkontrollierten Persönlichkeiten zählten, sind im Alter meistens sogar stabiler als diejenige, die zu den unter- und überkontrollierten jungen Erwachsenen zählen. In der Gruppe der über 30-Jährigen können dann auch nur noch rund 20 Prozent der deutschen Erwachsenen dem unkontrollierten Persönlichkeitstyps zugeordnet werden. Dafür wächst der Anteil derer, die zu den resilienten Persönlichkeitstypen gehören auf 50 Prozent an.

Veränderungen im Alter

Diese Art der Entwicklung war bislang weitestgehend bekannt, die starken Persönlichkeitsveränderungen im hohen Alter waren für die Forscher jedoch eher überraschend. Ab dem 70. Lebensjahr kann es bei 25 Prozent der Erwachsenen noch einmal zu einer bedeutenden Veränderung des Persönlichkeitstyps kommen. In diesen Fällen kann man aber nicht mehr von einem typischen Reifeprozess sprechen wie es bei jungen Erwachsenen der Fall ist. Die Persönlichkeitsveränderungen, die während der Studie beobachtet werden konnten, konzentrierten sich nicht in eine Richtung: Vielmehr lagen viele verschiedene Persönlichkeitsveränderungen vor.

Anhand dieser Ergebnisse können noch keine Rückschlüsse auf mögliche Ursachen und Gründe für diese starken und diversen Persönlichkeitsveränderungen gezogen werden – auch wenn einige Erklärungen scheinbar auf der Hand liegen. Die Forscher konnten aber Gesundheitsveränderungen, Großelternschaft und Renteneintritt als grundlegende Ursache ausschließen. Ein mögliches Untersuchungsfeld in diesem Kontext sind der veränderte Alltag der Senioren und mögliche veränderte Lebenseinstellungen.

 

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