Gehirnchip gibt Querschnittsgelähmten Beweglichkeit zurück
Zum ersten Mal kann ein Gelähmter mit seinen Gedanken einen Arm steuern. Egal ob Gitarre spielen oder Wasser in ein Glas schütten, Querschnittsgelähmten ist es jetzt ermöglicht worden, ihre Gedanken in Taten umzusetzen. Amerikanische Forscher haben nämlich herausgefunden, dass sie Menschen einen Chip einpflanzen können und dieser einem Menschen seine Beweglichkeit zurückgeben kann.
Auf vielfältige Weise kann ein Querschnittsgelähmter seine Hände wieder benutzen. Das ganze wird durch einen Chip im Gehirn ermöglicht, welcher Gedanken in Taten umsetzt. Über Hirnsignale kann der Mann eine Manschette steuern, die bestimmte Muskeln im Unterarm auf elektrische Art und Weise stimuliert.
2014 bekam der Querschnittsgelähmte Ire Ian Burkhart einen Chip eingesetzt. Dieser Chip sollte es ihm ermöglichen, sich wieder zu bewegen. Bei der Vorstellung einer körperlichen Aktivität sendet das Gehirn gewisse Signale und diese nimmt der implantierte Chip auf. Er erkennt Muster und kann Signale decodieren. In Echtzeit übersetzt dann ein Computerprogramm die Signale, sendet elektrische Impulse an den Unterarm und dieser führt die Befehle aus. Mit viel Training kann Burkhart mittlerweile schon eine Kreditkarte halten, aus einer Karaffe einschenken und sogar ein Videospiel spielen, bei dem man eine Gitarre halten muss.
Decodierung der Hirnsignale und Umwandlung in Bewegungen
Bislang ist ein breite Anwendung der Technik noch nicht möglich. Burkhart war der erste Proband. Im Sommer soll nun ein zweiter Studienteilnehmer folgen. Laut Chad Bouton kann er gemeinsam mit seinem Forscherteam nach zehn Jahren Hirnsignale von Querschnittsgelähmten deuten und verstehen.
Burkhart ist seit seinem Unfall vom Hals abwärts gelähmt. Die Hoffnung hat er deswegen allerdings nie aufgegeben. Mittlerweile weiß er auch aus erster Hand, dass es Fortschritte gibt und die Forschung auf einem guten Weg ist. Er hofft durch weitere Forschungsergebnisse bald wieder ein besseres Leben führen zu können. Ali Rezai arbeitet als Neurochirurg für die Ohio State University und ist zuversichtlich, dass in Zukunft eine Technologie entwickelt werden kann, die eine drahtlose Verbindung mit der Außenwelt ermöglicht.
Für Rüdiger Rupp, dem Leiter der Sektion Experimenteller Neurorehabilitation am Querschnittzentrum der Universitätsklinik Heidelberg ist nicht alles neu bei diesem Verfahren. Muskeln werden schon länger gezielt elektrostimuliert und Hirnaktivitäten auch schon länger ausgelesen. Neu ist allerdings, dass Patienten gezielt eine Elektrode platziert werden kann, wodurch eine bestimmte Körperpartie wieder zum Leben erwacht. Ein Teil der Nervenzellen im Gehirnbereich stirbt bei dem Eingriff ab, was bislang auch als größtes Risiko gilt.
Rupp hat zusammen mit seinem Team eine Neuroprothese entwickelt. Diese ist in der Lage die Hand über Schulterbewegungen zu steuern. Die Greifstärke und der Grad der Handöffnung kann dabei gezielt gesteuert werden. Der Gelähmte kann zudem auch noch zwischen verschiedenen Griffmustern auswählen.
Ein weiteres Ärzteteam um Susan Mackinnon konnte 2012 auch Fortschritte aufweisen. Ein Querschnittsgelähmter konnte nach einer Operation wieder leicht greifen. Bei der Operation haben Ärzte Nerven neu miteinander verbunden und dem Patienten somit ermöglicht, gewisse Körperteile wieder zu bewegen. Im Bereich der Lähmung gibt es also schon einige Fortschritte und durchaus auch Hoffnung für die Zukunft.
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