Studie: Bei Kindern von Besserverdienern verändert sich das Gehirn

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Studie: Bei Kindern von Besserverdienern verändert sich das Gehirn

In einer Studie konnten US-Wissenschaftler nachweisen, dass ein Zusammenhang zwischen Denk-Leistungen von Kindern und dem Einkommen der Eltern besteht. Zunächst haben Schüler mit Eltern, die gut verdienen, eine bessere Allgemeinbildung. Darüber hinaus beobachteten die Forscher auch strukturelle Unterschiede in den Kindergehirnen. Dafür untersuchten Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Harvard University 12- bis 13-Jährige Schüler.

Vorangegangene Studien konnten nachweisen, dass Schüler mit besserverdienenden Eltern in der Regel bessere Noten in der Schule haben als ihre Klassenkameraden aus weniger reichen Elternhäusern. Als Ursache wurde bisher die mangelnde Förderung der Kinder mit Nachhilfe sowie generell schlechtere Lernbedingungen angesehen. Neu ist die Erkenntnis, dass Kinder von gut verdienenden Eltern über eine dickere Hirnrinde in einigen Hirnarealen verfügen, die für visuelle Wahrnehmung und den Wissensspeicher zuständig sind. Darüber hinaus gibt es eine Korrelation zwischen den Größenunterschieden des Gehirns und der schulischen Leistung der Kinder. Die Studie wollte zusätzlich herausfinden, warum es diese Unterschiede in den Gehirnen von Kindern gibt.

Soziale Schere als Grund für unterschiedliche Leistungen

Bisherige Studien zeigten bereits, dass viele Kinder von schlechter verdienenden Eltern schon früh unter Stress leiden, keinen guten Zugang zu Bildung haben und auch die Kommunikation mit diesen Kindern, besonders in der frühen Kindheit, schwach ist. Schon jeder dieser Aspekte konnte in früheren Studien die schlechteren schulischen Leistungen erklären. Besonders in den letzten Jahren wurde die Kluft zwischen Kindern aus sozial besser und schlechter gestellten Familien immer größer. Das fällt auf, weil andererseits Unterschiede zwischen verschiedenen Ethnien immer kleiner werden. Dieser Spalt sei ein Problem, dass es überall gäbe und schon lange bestehen würde, sagt der Pädagoge Martin West. Es würde nicht nur die amerikanische Bildung, sondern Schulen auf der ganzen Welt prägen und beeinflussen. Deshalb bräuchte man solche Studien, um diese Kluft zu bekämpfen.

Studie konnte anatomische Unterschiede feststellen

Für die Studie wurden insgesamt 58 Schüler im Alter von 12 bis 13 Jahren untersucht. Darunter waren 23 Kinder von Familien mit geringem Einkommen – das heißt, sie hatten Anrecht auf ein vergünstigtes oder kostenloses Mittagessen in der Schule. Die anderen 35 Schüler hatten Eltern mit gutem Gesamteinkommen. Anschließend wurden die Schulleistungen der Kinder mit den Ergebnissen der Cortex-Untersuchung, die mit Hilfe eines Magnetic Resonance Imaging (MRI) durchgeführt wurde, in Beziehung gesetzt. Der Cortex befähigt zum umfassenden Denken, Sprechen, Wahrnehmen und Motorik. Besonders an Stellen, deren Aufgabe die visuelle Wahrnehmung und das Speichern von Wissen ist, gab es unterschiedlich dicke Hirnrinden. Diese anatomischen Unterschiede passten dann auf der einen Seiten zu den Testergebnissen, auf der anderen Seite auch zum unterschiedlichen Einkommen der Eltern.

Die Forscher schließen daraus, dass die unterschiedlichen Größen der Hirnrinden bis zu 44 Prozent durch die verschiedenen Einkommen erklärt werden können. Auch andere Studien hatten auf Unterschiede in der Struktur von Kindergehirnen hingewiesen und die Ursache dafür im unterschiedlichen Einkommen der Eltern gesehen. In dieser neuen Untersuchung konnte aber zum ersten Mal auch die schulische Leistung in diese Erkenntnis integriert werden. Andere Stellen der Gehirne waren nicht von Unterschieden betroffen. Zudem sehen die Forscher die anatomischen Besonderheiten als temporär: Bisherige Untersuchungen gehen davon aus, dass Gehirne stark verformbar sind. Das heißt konkret, dass Förderung und Nachhilfe nach wie vor nützlich und wichtig sind.

 

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