Mein Kind hat die falschen Freunde – Was kann ich tun?

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Mein Kind hat die falschen Freunde – Was kann ich tun?

Die Tochter schminkt sich stark, weil ihre Freundinnen das auch alle machen und der Sohn ist immer beim Nachbarsjungen und zockt Ballerspiele. Da bekommen es Eltern schnell mit der Angst zu tun, ihre Kinder könnten die falschen Freunde haben und somit die Regeln der Familie nicht länger respektieren. Psychologe Andreas Engel weiß jedoch, dass gerade im jugendlichen Alter Gleichaltrige immens wichtig sind. Dieser Einfluss ist grundsätzlich positiv zu bewerten, da der Umgang mit Freunden den Kindern ermöglicht, über ihren Tellerrand hinaus zuschauen und sich außerhalb der Grenzen der Familie zu finden und zu bewegen.

Je älter das Kind, desto wichtiger werden die Freunde

Mit dem Alter nimmt auch die Bedeutung der Freundschaften zu. Im Kindergarten sieht das Kind jeden Spielkameraden als Freund an, im Grundschulalter wird dann zum ersten Mal selbstständiger ausgewählt. Freunde zu finden, bedeutet Menschen näher zu betrachten und zu durchleuchten, erklärt die Entwicklungspsychologin Maria von Salisch. Ab der Grundschule, managen Kinder ihre Freundschaften selbst, sie verabreden sich eigenständig zum Spielen, die Eltern werden immer weniger mit einbezogen.

Jugendliche treffen sich dann meist außerhalb des Elternhauses, auf Sportplätzen oder in der Stadt. Auch kommunizieren sie viel über Smartphones und Internet. Somit sind die Freunde für die Eltern nur schwer greifbar, sie werden zu etwas Unbekanntem und schüren Ängste. Besonders wichtig ist es daher, dass in der Familie eine gesunde Gesprächskultur besteht und zwar schon seit dem Kindesalter. Denn wer daran gewöhnt ist, dass viel erzählt und jedem zugehört wird, der wird das auch im jugendlichen Alter in gewissem Maße beibehalten. Natürlich erzählen Kinder nicht immer alles, was sich in ihrer Clique abspielt, doch eine gesunde Kommunikation kann helfen, die Sorgen der Eltern zu beschränken.

Verbote führen meist zu nichts

Maria von Salisch erläutert zudem, dass der Einfluss der Eltern auf die Freundschaften ihrer Kinder sehr begrenzt ist. Natürlich ist es schmerzlich, wenn eine Freundschaft ausgenutzt wird oder kaputt geht, aber auch das sind wichtige Erfahrungen, die Kinder machen sollten. Doch wie verhält man sich, wenn Kinder in ernste Schwierigkeiten geraten, die Schule schwänzen oder Drogen nehmen? Auch hier raten Psychologen, nur im äußersten Notfall zu Verboten zu greifen. Denn bei Jugendlichen ruft dies meist nur eine Trotzreaktion hervor und die unerwünschten Freunde werden noch interessanter.

Daher lautet auch hier die oberste Devise: Kommunikation. Fragen, warum das Kind unbedingt mit diesem Freund so viel unternehmen möchte, über seine eigenen Sorgen sprechen. Es kann auch hilfreich sein, sich in seinen eigene Kindheit zurück zu versetzen, denn wer hat schließlich nicht früher auch mit seinen Eltern über falsche Freunde gestritten.

Weniger leicht zu erkennen als „falsche“ Freundschaften sind die einseitigen. Wenn ein Teil besonders dominant ist und die andere Person dadurch unterdrückt wird, kann die bis zu einem Ausnutzungsverhältnis führen. Bemerkt man also, dass das Kind deutlich unsicherer und geworden ist, kann man helfen, indem man es ermutigt, sich aus dieser Beziehung zu lösen und neue Freunde zu finden.

Selten lassen sich jedoch die Machtverhältnisse so eindeutig einteilen. Oftmals werden nur die fremden Kinder beschuldigt, doch manchmal sind auch die eigenen Kinder die falschen Freunde der anderen.

 

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