Die psychologisch Folgen einer Fehlgeburt
Wenn Frauen eine Fehlgeburt erleiden, spielt natürlich zu aller erst Trauer eine große Rolle. Dabei bleibt es allerdings nicht, denn schnell mischen sich Schuldgefühle mit unter, da die Fehlgeburt als persönliches Scheitern angesehen wird. Auch Neid auf andere Frauen mit Kindern kann hinzu kommen. Wie genau eine betroffene Frau die Fehlgeburt verarbeitet, hängt vom verschiedenen Faktoren ab.
Nach einer Fehlgeburt überwiegen oftmals Schuldgefühle die Trauer
Probleme mit dem Selbstvertrauen, Schuldgefühle und Neid auf andere Mütter stehen nach einer Fehlgeburt auf der Liste einer Frau. Die Trauer hält meist nicht allzu lang an, da die anderen Gefühle überwiegen. Durch das Ereignis einer Fehlgeburt wird das psychische Gleichgewicht einer Frau gestört. Wissenschaftler haben in der Fachzeitschrift „PPmP – Psychotherapie, Psychosomatik und Medizinische Psychologie“ mögliche Gründe dafür angegeben. So werde ein Kind, das weniger als 14 Wochen alt ist, eher als Teil von einem selbst angesehen, denn als eine eigene Person.
Erlebt eine Frau eine Fehlgeburt – bereits jede zehnte Schwangerschaft endet in einer Fehlgeburt – so zeigt sie nicht selten Anzeichen einer Depression. Je länger der Verlust her ist, desto weniger Anzeichen zeigen sich jedoch noch. In einer Studie über zwei Jahre haben sich Forscher mit diesem Thema und der Verarbeitung beschäftigt. Daran teil, nahmen insgesamt 232 Frauen, die maximal 14 Wochen vor Beginn der Studie eine Fehlgeburt erlitten hatten. Zudem waren sie im Durchschnitt 31 Jahre alt und bereits zum zweiten Mal schwanger gewesen.
Forscher beschreiben drei Verarbeitungstypen
Die Forscher haben daraus insgesamt drei Verarbeitungstypen ausgearbeitet, wie eine Frau mit dem Ereignis einer Fehlgeburt umgeht. Als erster Verarbeitungstyp werden Frauen genannt, die von Depressionen geplagt werden. Diese ziehen sich zurück und wollen den Verlust entweder herunterspielen oder sogar komplett abstreiten. Der zweite Verarbeitungstyp beschreibt ängstliche Frauen. Sie denken viel über das Erlebte nach und beschäftigen sich intensiv mit der Situation. Als letzten Verarbeitungstyp nennen die Forscher Frauen, die das Erlebte aktiv bewältigen. Diese gehen von der Tatsache aus, dass das Kind ohnehin nicht fähig war zu überleben und deshalb eine Fehlgeburt die logische Konsequenz gewesen sei. Dadurch fühlen sie sich weniger schuldig. Zudem suchen diese Frauen aktiv nach Selbstbestätigung und sprechen sich selbst auch Mut zu.
Qualität der Beziehung wichtig für Verarbeitung
Zusätzlich beschreiben die Forscher, dass es nicht davon abhängig ist, wie alt eine Frau ist oder wie viele Kinder sie bereits hat, um besser oder schlechter mit einer Fehlgeburt umzugehen. Lange ging man davon aus, dass Frauen, die bereits ein oder mehrere Kinder haben, besser mit einer Fehlgeburt umgehen würden. Die Forscher widerlegen dies jedoch und geben an, dass die betroffenen Frauen dies bei einem solchen Erlebnis eben nicht tun würden. Wichtig sei hingegen jedoch die Qualität der Beziehung zu ihrem Partner. Je besser die Beziehung, desto besser könne die Frau die Fehlgeburt auch verarbeiten.
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