„Warum sollten wir Sie einstellen?“ – So beantwortest Du diese Frage richtig

Du hast dich erfolgreich beworben und das Vorstellungsgespräch läuft eigentlich ganz gut, doch dann kommt die gefürchtete Frage: „Warum sollten wir Sie einstellen?“. Hier ein paar hilfreiche Tipps, um diese Frage von jetzt an immer richtig zu beantworten.

Gerade, wenn wir gefragt werden, was uns besonders auszeichnet, wissen wir häufig nicht direkt, wie wir antworten sollen. Eigenlob stinkt, haben wir gelernt. Doch nun sitzt der Personalchef freundlich lächelnd vor uns und möchte wissen, weswegen wir für diesen Job am geeignetsten sind. Genervt zu reagieren, bringt uns auf keinen Fall weiter, die Frage mit einem Lachen abzuwehren auch nicht. Denn wie Jürgen Hesse, Experte für Karriere- und Bewerbungsberatung weiß, die Frage nach unserem Alleinstellungsmerkmal bildet einen der Eckpfeiler eines Vorstellungsgespräches. Daher ist es wichtig, sich auf diese Frage ausreichend vorzubereiten.

Unique Selling Point (USP)

Um diese Frage also beantworten zu können, solltet ihr bereits vor dem Gespräch einmal in euch gehen und euch fragen, was euer Unique Selling Point sein könnte. Die Frage nach eurem Alleinstellungsmerkmal bietet euch die Möglichkeit all eure Stärken in die Waagschale für den neuen Job zu werfen. Wer also nur schweigend da sitzt oder eventuell sogar Punkte aufzählt, weswegen er doch nicht so ganz zum Unternehmen passt, hat schon verloren, erklärt Hesse. Als Bewerber solltet ihr eure Stärken kennen und diese auch überzeugend vermitteln können. Auf was bin ich besonders stolz? Was unterscheidet mich von meinen Mitbewerbern? Worin bin ich gut? Im Idealfall solltet ihr eure Erfolge auch mit Fakten aus eurem Lebenslauf belegen können.

Neben eurer Erfahrung im gefragten Gebiet, euren guten Kontakten oder technischen Fähigkeiten bietet euch diese Frage auch genügend Raum auf persönliche Vorzüge einzugehen und das sollte man auch nutzen. Bei einem Verkäufer könnte man anführen, auch unter großem Druck gut zu arbeiten oder schnell einen guten Draht zu Kunden aufbauen zu können. Ein gesunder Mix aus Handwerkszeug und Softkills ist hier meist die beste Lösung, erklärt der Bewerbungsberater. Wenn ihr drei bis vier fundierte Stärken nennen könnt, seit ihr schon gut gerüstet.

Nicht übertreiben, Fehler sind menschlich

Einige Wörter, die gerne von Bewerbern genutzt werden, klingen jedoch mittlerweile etwas abgedroschen. Wenn ich das Wort „flexibel“ schon höre, möchte ich gleich den Raum verlassen, so Hesse. Da ist es besser, seine Stärken authentisch zu umschreiben: Ich habe keine Familie, also bin ich auch zu Wochenenddiensten bereit. Auch Wörter wie „kreativ“, „dynamisch“ oder „Perfektionist“ sind tabu, solange sie nicht eindeutig mit Beispielen belegt werden. Statt von Kreativität und Perfektionismus zu reden, könnte man erwähnen, dass man sehr auf die Qualität seiner Arbeit bedacht ist und einen Blick fürs Detail hat.

Außerdem sollte man darauf achten, auf welche Position man sich bewirbt, denn Führungskräfte erfordern durchaus andere Fähigkeiten als ein Mitarbeiter im Verkauf. Als Bewerber solltest Du zudem realistisch bleiben, es ist nicht schlimm auch die ein oder andere Schwäche zuzugeben. Denn die Fähigkeit eigene Fehler zu reflektieren kommt meist ebenfalls gut an. Natürlich solltest Du nicht zu viel von vergangenen Ausrutschern erzählen, denn sonst stellt man sich schnell selbst ein Bein.