Computerspielsucht – Gründe, Anzeichen, Therapie

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Computerspielsucht - Gründe, Anzeichen, Therapie

Durch die modernen Medien ist eine starke Zunahme von Süchten zu bemerken. Vor allem die Computerspielsucht ist auf dem Vormarsch und betrifft sehr häufig Kinder und Jugendliche. Die Folgen der Sucht können gravierend sein. Dennoch kennen die Wenigsten die Mechanismen und Auswirkungen, die zur Sucht führen.

Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen

Bei der Computerspielsucht handelt es sich um eine Abhängigkeit, die nicht an einen Stoff gebunden ist. Daher wird diese Problematik den Verhaltenssüchten zugeordnet, die auch als nicht-stoffgebundene Süchte bezeichnet werden. Obwohl allgemein davon ausgegangen wird, dass das Spielen am Computer keine Sucht im eigentlichen Sinn ist, hat sie dennoch viele Merkmale einer ausgewachsenen Abhängigkeit. Ob es sich schließlich um eine echte Krankheit handelt, ist dabei selbst unter Experten noch immer umstritten.
Vor einigen Jahren beschäftigte sich das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen mit dieser Form der Sucht. Sie kamen damals zum Ergebnis, dass rund drei Prozent der Jungen sowie 0,3 Prozent der Mädchen computerspielsüchtig seien. Hochgerechnet auf alle Jugendlichen ergab sich nach dieser Studie eine Zahl von mehr als 14.000 Jugendliche, die an einer Spielsucht leiden. Die Landesanstalt für Medien in Nordrhein-Westfalen kam hingegen zu einem wesentlich geringeren Ergebnis. Nur 0,5 Prozent waren nach dieser Studie tatsächlich abhängig. Knapp ein Prozent war gefährdet, eine Sucht zu entwickeln. Die unterschiedlichen Ergebnisse sind auf den Parametern begründet, die jeweils für die Studie angelegt wurden. Die Dauer ist ein zu nennender Wert. Auch wenn die Ergebnisse weit weniger dramatische Zahlen liefern, ist die Sucht dennoch ein gesellschaftliches Problem, das sich in der Zukunft ausbreiten könnte, wie viele Spezialisten betonen.

Gründe und Symptome

Häufige Gründe für die Entwicklung der Sucht sind, dass die Betroffenen nicht mit der Realität zurechtkommen. Es bestehen Probleme in der Partnerschaft, der Schule oder dem Beruf. Deshalb wollen die Betroffenen aus der realen Welt flüchten, sodass sie im Computer eine Ersatzwelt suchen. In der virtuellen Welt können sie ihre Persönlichkeit ohne Rücksicht ausleben und müssen sich nicht zensieren. Zugleich erhalten sie für ihr Handeln in der virtuellen Welt Anerkennung und werden geachtet. Aus diesem Grund bietet der Computer schließlich einen Vorteil für die Betroffenen, sodass sie sich diesem Medium gerne widmen. Vor allem wenn die Menschen im realen Leben soziale Probleme haben, kann sich die Sucht entwickeln.

Am Computer ist es einfach, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Es ist eine angstfreie Begegnung, die in vielen Fällen nicht zu einem realen Treffen führt. Genau diese Umstände führen zur typischen Symptomatik der Computerspielsucht. Die Betroffenen verbringen wöchentlich unzählige Stunden vor dem Monitor und die Kontrolle über die Zeit geht verloren. Häufig sind die Betroffenen zeitlich nicht orientiert und können nicht abschätzen, wie viele Stunden sie bereits vor dem PC verbringen. Damit der Effekt erhalten bleibt, werden täglich mehrere Stunden am Computer verbracht. Soziale Kontakte und geschäftliche Verpflichtungen sowie persönliche Interessen werden zurückgestellt und der Kontakt mit dem Computer hat Vorrang vor allen anderen Lebensbereichen. Auch wenn bereits negative Folgen in gesundheitlicher oder sozialer Hinsicht entstehen, wird der Konsum nicht eingestellt, sondern in gleicher Weise exzessiv weitergeführt, wie zu Beginn der Sucht. Der Computer steht an erster Stelle, auch wenn er derzeit nicht verfügbar ist. Wird das Gerät nicht genutzt, dann entstehen typische psychische Entzugssymptome wie Nervosität, Zittern, Angst und Schweißausbrüche.

Therapieverfahren der Computerspielsucht

Grundsätzlich ist die Therapie in zwei Bereiche einzuteilen. Zunächst muss der Betroffene lernen ohne den Computer bzw. Computerspiele seinen Alltag gestalten zu können. Der zweite Bereich besteht darin, wieder ein normales Leben mit einem normalen Tagesablauf aufzubauen. Daher wird zunächst eine Verhaltenstherapie begonnen, die dazu führt, dass der Betroffene an andere Tätigkeiten als das Computerspielen herangeführt wird. Schlaf- und Wachrhythmus sind während der Sucht gestört und werden wieder aufgebaut. Zugleich wird ein gesunder Lebensstil erarbeitet. Es gilt in dieser Phase die Gründe für die Sucht zu eruieren und mit Hilfe einer Gesprächstherapie zu lösen. In diesem Zusammenhang kann der Aufbau eines intakten sozialen Umfelds hilfreich sein.

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