Theorien über das Unterbewusstsein

Theorien über das Unterbewusstsein

Der Begriff des Unterbewusstseins ist seit Sigmund Freud ins Bewusstsein der Allgemeinheit gelangt. Tatsächlich gab es bereits in der Antike Denker wie Platon oder Plotin, die sich ihre Gedanken über unbewusste psychische Vorgänge machten.

Auch in der Neuzeit waren es Philosophen wie Kant, Leibniz oder Schopenhauer, denen klar wurde, dass unser Verhalten nicht nur von unserem Bewusstsein allein gesteuert wird. Unsere Umgangssprache nutzt die Begriffe Unbewusstes und Unterbewusstes synonym, obwohl beides nicht denselben Zustand beschreiben. Um dies näher zu erläutern, ist es zunächst notwendig, den Begriff Unterbewusstsein näher zu erklären.

Was ist das Unterbewusstsein?

Das Unterbewusstsein wird in der Psychologie als jener Bereich der menschlichen Psyche beschrieben, der unserem Bewusstsein nicht zugänglich ist. Psychologen gehen davon aus, dass hier unbewusste Prozesse ablaufen, die unser Fühlen und Denken beeinflussen. Diese Prozesse gilt es ins Bewusstsein zu holen, um Krankheiten wie etwa eine Neurose zu heilen. Der Grundstein für diese Störung liegt oft einem traumatischen Erlebnis. Dieses kann lange zurückliegen und ist dem Betroffenen oft selbst nicht mehr bewusst. Gelingt es dem Therapeuten zu diesen Schlüsselerlebnissen vorzudringen, ist damit meist der erste Schritt hin zur Heilung gemacht.

Mit modernen Augen gesehen könnte man das Unterbewusstsein auch als eine Art Speicher-Chip betrachten. Alles was wir vom Beginn des Lebens an erfahren und fühlen, wird hier gespeichert. Gerade Erlebnisse aus der Kindheit sind hier als Empfindung hinterlegt. Da ein Kind Erlebtes oft nicht in Worte fassen kann, wird stattdessen die damit verbundene Emotion gespeichert. Tritt in späteren Zeiten eine ähnliche Situation auf, so erleben viele die damals empfundenen Gefühle noch einmal. Dies kann sowohl freudig sein, aber ebenso Angst einflößend.

Ein Vorteil des Unterbewusstseins ist, dass es nicht unterscheiden kann, ob eine Erinnerung real ist oder nicht. Gelingt es, sich eine Situation nur intensiv genug vorzustellen, kann man dem Unterbewusstsein eine neue Erinnerung „einpflanzen“. Diese Methode wird dazu verwendet, um negative Erfahrungen und damit eine Prägung des Unterbewusstseins durch eine positive Erfahrung zu ersetzten.

Kann man Bewusstsein und Unterbewusstsein voneinander trennen?

Der Gedanke, dass man das Bewusstsein von seinem Unterbewusstsein trennen könnte, klingt einfach. Jedoch greift das Unterbewusstsein ständig in unser Leben ein. Es bildet die Grundlage für viele unserer Verhaltensweisen und Reaktionen. Viele Dinge, die wir ganz bewusst zu tun glauben, haben ihren Ursprung in unserem Unterbewusstsein. Erfahrungen unseres ganzen Lebens, beeinflussen das, was wir tagtäglich tun oder auch nicht tun. Was der Mensch für bewusste Entscheidungen hält, sind oft nur das Ergebnis unbewusster Vorgänge im Gehirn. Das bedeutet, dass die Entscheidung die wir zu treffen glauben, längst schon in unserem Unterbewusstsein gefallen ist.

Ein gutes Beispiel für eine derartige Entscheidung ist der tägliche Einkauf. Der Kunde glaubt, sich ganz bewusst für ein bestimmtes Produkt zu entscheiden. Tatsächlich haben clevere Werbestrategen durch gezielte Strategien längst sein Unterbewusstsein angesprochen und ihn so zum Kauf animiert. Ähnliche Beispiele ziehen sich durch den gesamten Alltag. Sodass sich oft nicht mehr zwischen einer bewussten und einer unbewussten Entscheidung unterschieden werden kann. Psychologen nutzen diesen Effekt, um neue Wege zur Heilung von Krankheiten zu finden.

 

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