Das Schamgefühl – Sinn und Zweck
Das Gesicht läuft rot an, man fühlt sich verwundbar und möchte am liebsten im Boden versinken – Man schämt sich. Schamgefühl ist ein für den Menschen unangenehmes Gefühl, allerdings seit Anbeginn fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Während im ersten Teil die Entstehung von Scham geklärt wurde, soll nun auf den Zweck des Gefühls eingegangen werden.
Zweck
Scham ist ein Teil der Gesellschaft geworden und gehört zum sozialen Leben. Das Leben und die Gesellschaft setzen die Maßstäbe für Scham. Durch gewisse Regeln möchte man, dass alle sich in einer Gesellschaft regelkonform verhalten. Wer sich schämt, der ist der Meinung, dass sein Fehler dazu führen könnte, ausgestoßen zu werden. Aus diesem Grund ist er sehr bemüht, solche Situationen beziehungsweise ein solches Verhalten zu vermeiden.
Jennifer Jacquet von der New Yorker Universität ist der Meinung, dass wir unser Verhalten den Regeln und Normen der Gesellschaft stark anpassen, um ein Schamgefühl zu vermeiden. Um die Normen der Gesellschaft durchzuführen, ist die Scham ein gutes Druckmittel. Wer gegen eine Norm verstößt, wird bloßgestellt. Offiziell war es auch schon früher so, dass die Scham ein Mittel war, um die Gesellschaft zu disziplinieren.
Seit der Aufklärung in Amerika und Europa steht das Individuum immer mehr im Mittelpunkt. Ganz anders als in Asien sehen sich die Menschen nicht als Teil von etwas Größerem an, sondern als ein eigenständiger Mensch. Damit der Westen dennoch gewisse Normen einhalten kann, setzt er nicht mehr wie früher auf die Schuld, sondern auf die Scham. Während eine Strafe früher laut Psychologen auch einen positiven Effekt hatte, nämlich den der Wiedergutmachung, ist die Scham nur ein Symbol für den Rückzug.
Vorkommen
Scham gibt es überall auf der Welt, sie hängt allerdings von Kulturen und unterschiedlichen Normen ab. Scham ändert sich im Laufe der Zeit auch sehr, weil sie von den Normen abhängt. Früher hätte zum Beispiel ein Bikini zu großem Schamgefühl geführt, heute ist ein Bikini an einem Strand ganz normal. Neu ist in der Gesellschaft auch das Wissen über Technologie. Wer etwas nicht weiß, weil man es früher nicht wissen musste oder konnte fühlt sich schnell schlecht und eingeschüchtert.
Therapie
Scham ist seit vielen Jahrhunderten ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Brené Brown ist Psychologin und sie war immer der Meinung, dass Scham vor allem Frauen quält. Mittlerweile allerdings ist sie überzeugt, dass Scham nicht vom Geschlecht abhängt, das Geschlecht allerdings mitverantwortlich für die Normen ist.
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