Imaginäre Freunde bedeuten psychische Gesundheit

Imaginäre Freunde bedeuten psychische Gesundheit

Viele Kinder haben imaginäre Freunde. Physiologen haben das einst immer für ein Warnsignal gehalten, neue Erkenntnisse zeigen jedoch das Gegenteil: Kinder, die erfundene Freunde haben und sich auf diese Weise einen Spielgefährten erfinden, sind psychisch besonders stabil. So kann ein imaginärer Freund beispielsweise in stressigen Situationen beruhigen.

Experten hielten imaginäre Freunde von Kindern früher für eine gefährliche Sache. Der in den USA bekannte Psychiater Benjamin Spock beispielsweise hielt imaginäre Freunde eines Kindes für ein Zeichen, dass dem Kind beispielsweise die Fähigkeit fehle, mit anderen Kindern zu interagieren und zu spielen. Es muss dazu gesagt werden, dass Benjamin Spock zu dieser Zeit beispielsweise versuchte, die Kindeserziehung nach dem Werk von Siegmund Freud zu gestalten. Er war jedoch nicht alleine: Andere Experten nahmen sogar an, dass unsichtbare Freunde ein Vorbote von psychischen Störungen seien.

Einzelkinder erfinden besonders oft Freunde

Der imaginäre Freund eines Kindes fristet in der Regel ein trostloses Dasein und ist der Grund für vieler Eltern Sorgen. Bis Marjorie Taylor, eine Psychologin an der University of Oregon, sich zu Wort meldete. Seit ihrer ersten Studie, welche auf das Jahr 1997 zurückgeht, untersucht sie, was der unsichtbare Freund für Kinder eigentlich bedeutet und welche imaginären Freunde sie haben. So fand sie heraus, dass, bevorzugt bei älteren Geschwistern und Einzelkindern, knapp 65 Prozent aller Kinder irgendwann mal einen unsichtbaren Freund hatten. Dieser existierte entweder für eine kurze Zeit oder manchmal sogar über Jahre hinweg.

Unsichtbare Freunde haben oft in etwa das gleiche Alter und das gleiche Geschlecht wie das Kind selbst. Dies sei ein wichtiges Kennzeichen, denn anders als Puppen oder Plüschtiere, die von Kindern normalerweise beschützt und bemuttert werden oder die das Kind beschützen, sind imaginäre Freunde gleichberechtigt. Unsichtbare Freunde kreieren sich Kinder meistens in Übergangssituationen, beispielsweise wenn gerade ein kleines Geschwisterchen geboren wurde.

Die eigenen Gefühle von Fantasie reguliert

Imaginäre Freunde kommen aber nicht nur zu Kindern, die Probleme haben oder einsam sind, bzw. sich in einer Übergangsphase befinden – es ist genau das Gegenteil der Fall. Laut dem Psychologen Jerome Singer (Yale University) und seinen Studien kann davon ausgegangen werden, dass Kinder mit imaginären Freunden oft weniger schüchtern und kreativer sind als andere. Kinder mit imaginären Freunden haben also höhere soziale Kompetenzen und ein besseres Gefühl für die Sprache. Diese Befunde wurden von anderen Wissenschaftlern bestätigt.

Demnach sei ein unsichtbarer Freund ein Indikator für ein fantasievolles Kind, welches versucht, sich selbst zu beruhigen, wenn es in stressigen Situationen ist. Durch einen imaginären Freund versucht das Kind außerdem, die eigenen Gefühle zu regulieren. Scheinbar kann ein imaginärer Freund das viel besser, als die realen Freunde im selben Alter. Tatsächlich hat es funktioniert: In einer Untersuchung kamen Kinder mit einem imaginären Freund nach negativen Erfahrungen viel besser zurecht, als jene ohne einen imaginären Freund.

 

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