Die Ursache für einen Suizidversuch ist meist Schmerz
Gründe für einen Suizid werden meist in der Psyche des Betroffenen gesucht. Depressionen, Angsterkrankungen oder auch der Verlust eines geliebten Menschen können Jemanden sicherlich in den Wahnsinn treiben und dessen Trauer ins Unendliche wachsen lassen. Dass physische Schmerzen aber ebenfalls ein häufiger Auslöser für einen Suizid sind, zeigt nun eine Studie aus den USA.
Tatsächlich versterben jährlich etwa 10.000 Menschen in Deutschland an einem „erfolgreichen“ Suizid. Demnach sterben mehr Menschen an einem Suizid als im Straßenverkehr. Laut der Weltgesundheitsorganisation sind im Durchschnitt etwa sechs weitere Personen von einem Suizid betroffen. Diese Tötungsmethode ist demnach längst kein Randphänomen mehr und betrifft weit mehr Menschen als uns bewusst ist.
Die Studienlage
Forscher um den Amerikaner Mark A. Ilgen nutzten die Daten von mehr als 4.863.086 Menschen, bei denen Allen im Jahr 2005 eine Schmerzerkrankung nachgewiesen werden konnte. Die Krankheiten reichten dabei von Migräne, über Arthritis bis zu Fibromyalgie. Im Verlauf der Studie nahmen sich 2.838 der Probanden das Leben. Unter Berücksichtigung aller wichtigen Komponenten zeigte sich, dass Schmerzpatienten ein wesentlich höheres Risiko haben einen Suizid zu begehen. Dabei ließ sich selbstverständlich zwischen unterschiedlichen Schmerzerkrankungen unterscheiden. Betroffene von Gelenkschmerzen nahmen sich beispielsweise seltener das Leben als jene Probanden, die an psychogenen Schmerzen litten. Trotzdem zeigte sich allgemein ein erhöhtes Risiko eines Suizids bei Schmerzpatienten.
In einem weiteren Studiendurchgang untersuchten die Mediziner erneut, inwiefern psychische Erkrankungen, die möglicherweise mit Schmerzsymptomen einhergehen, als Suizidgrund eruiert werden können. Doch noch immer zeigte sich, dass Schmerzerkrankungen ähnlich häufig zu einem Suizid führen wie psychische Erkrankungen.
Neue Erkenntnisse für die Therapie mit Schmerzpatienten
Diese Erkenntnis kann auch den Umgang mit Schmerzpatienten verändern, da in vielen Therapieverfahren bereits vorab eine suizidale Intention erkannt werden kann. Möglicherweise könnte dies viele zukünftige Suizide verhindern respektive das Umdenken bei Patienten bewirken.
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