Blaulicht von Smartphones und Tablets stört das ruhige Schlafen
Ein ruhiger, störloser Schlaf ist wohltuender als so manche Wellnesswoche in einem Spa. Die Schlafphase ist essenziell für uns Menschen, um die Geschehnisse des Tages zu verarbeiten und zur Ruhe zu kommen. Jeder Mensch verbringt die Zeit vor dem Schlafen gehen anders. Entweder schaut man sich einen guten Film an, schmökert in dem neusten Buch oder man surft im Internet mit Tablet, Laptop oder Handy. Forscher haben nun herausgefunden, dass die Schlafphase durch die blauen Lichtwellen, die unsere mobilen Geräte aussenden, erheblich gestört wird.
LED-Licht als Muntermacher
Das LED-Licht, das uns von unseren Smartphones und Tablets entgegen strahlt, macht munter. Deshalb ist die Müdigkeit auch mal schnell verflogen, wenn man sich abends doch noch kurz zum Chatten vor das Tablet sitzt. Dass der Licht-Dunkel-Rhythmus immense Auswirkungen auf unsere Müdigkeit hat, zeigt der bekannten Jetlag.
Nach ein paar Tagen hat sich ein jeder Biorhythmus den Nacht-Tag-Phasen im anderen Land angepasst. Auf biochemischer Basis zeigt das Hormon Melatonin uns an, wie unsere innere Uhr funktioniert. Bei Dunkelheit wird dieses von der Zirbeldrüse im Gehirn ausgeschüttet, bei Helligkeit wird die Produktion gehemmt.
Auch das blaue Licht unserer mobilen Geräte suggeriert uns Aufmerksamkeit und schlichtweg wach zu bleiben. Es ist unser Koffeinschuss am Abend. Die Begründung liegt in der empfindlichen Reaktion unserer Netzhaut auf blaue Wellenlängen. Dadurch wird das Protein Melanopsin produziert, das unserem Gehirn Aktivität und Aufmerksamkeit suggeriert. Erstaunlich ist, dass selbst blinde Menschen sagen können, wenn eine blaue Lichtquelle eingeschaltet ist.
Eine Beispielstudie
Eine Forschungsgruppe im Cajochen hat 13 Jungen zwischen 15 und 17 Jahren innerhalb einer Untersuchung vor einen LED-Screen gesetzt, der mit blauem Licht angereichert ist. Die eine Kontrollgruppe trug dabei eine Fensterglasbrille, während die andere durch eine Brille mit Blaufilter schaute. Die Ergebnisse offenbarten, dass die Probanden mit Blaufilter mehr Melatonin in ihrem Speichel aufweisen konnten und sich auch müder und abgeschlagener fühlten als die Jugendlichen, welche die Fensterglasbrille nutzten. Die Schlaftiefe blieb allerdings unberührt. Ähnliche Studien kamen zu gleichen Ergebnissen.
Offene Fragen
Trotzdem sind noch einige Fragen offen. Liegt die Schlaflosigkeit respektive der unruhige Schlaf in der Lichtintensität begründet oder den Inhalten, die vor dem Schlafen gehen rezipiert werden? Ebenso interessant erscheint es zu eruieren, ob die Entfernung zu den Geräten entscheidend ist für deren Wirkung. Schließlich konnte eine derartige Wirkweise für Fernseher bislang nicht belegt werden. Auch die Frage des Alters und dessen Auswirkung auf den Schlafverlauf ist noch eine ungeklärte. Man kann allerdings festhalten, dass wer ruhig schlafen möchte, abends einfach mal auf mobile Endgeräte verzichten sollte.
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