Wie funktioniert eine glutenfreie Ernährung?

Wie funktioniert eine glutenfreie Ernährung?

Längst kein Tabuthema mehr ist die Zöliakie, unter der auch in Deutschland viele Menschen leiden. Betroffene müssen ihre Lebens- und vor allem Ernährungsgewohnheiten völlig an ihre Krankheit anpassen, da sie sonst mit schweren gesundheitlichen Folgen rechnen müssen. Abstriche, Verzicht und ein ewig währendes Restrisiko bestimmen hier den Alltag. Doch die Lebensmittelindustrie reagiert und der Markt von glutenfreien Lebensmitteln boomt.

Was ist Gluten und was versteht man unter Zöliakie?

Gluten wird auch als „Klebereiweiß“ bezeichnet und findet sich in verschiedenen Getreideformen wie Gerste, Weizen und Roggen. Alle Produkte, die diese Getreidearten enthalten sind also somit auch glutenhaltig. Menschen, die unter Zöliakie leiden, haben eine Unverträglichkeit gegenüber dem „Klebereiweiß“ und reagieren auf die Aufnahme glutenhaltiger Lebensmittel mit Autoimmunreaktionen in Form von Entzündungsherden im Darm.

Diese wiederum schädigen die Darmschleimhaut massiv und führen schließlich dazu, dass Nährstoffe und Vitamine nicht mehr richtig vom Körper aufgenommen werden können. Mangelerscheinungen und Folgeerkrankungen wie Osteoporose und sogar Darmkrebs sind reale Risiken. Die bisher einzige wirksame Therapie dieser lebensverändernden Krankheit ist die strikte Vermeidung glutenhaltiger Lebensmittel. Betroffene sollten auch nicht versuchen, sich an eine „verträgliche Dosis“ von Gluten heranzutasten, so Experten. Die Autoimmunantwort würde sich nicht sofort bemerkbar machen und so erhöhe sich das Risiko für gesundheitliche Schäden signifikant.

Glutenfreie Ernährung – worauf Patienten achten sollten

Patienten, die unter Zöliakie leiden, müssen bezüglich ihrer Nahrungsaufnahme stets wachsam sein. Schon ein einziger Fehler kann gravierende Folgen haben und zu unangenehmen Symptomen führen. Hier deshalb einige Punkte, die beachtet werden sollten. Vor allem im Internet werden in den letzten Jahren vermehrt Produkte angeboten, die von sich behaupten „glutenfrei“ zu sein. Tests haben jedoch ergeben, dass einige der Produkte sehr wohl Gluten enthielten und so muss hier mit besonderer Vorsicht genossen werden. Für eine glutenfreie Ernährung geeignete Lebensmittel können Verbraucher der EU in Supermärkten entweder am Aufdruck „glutenfrei“ erkennen oder aber am Logo mit durchgestrichener Ähre.

Hier können sich Betroffene sicher sein, dass ein Höchstwert von 20 mg Gluten pro 1 kg Produkt nicht überschritten wird. Ein wichtiger und zentraler Punkt wird auch von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) immer wieder betont: Ein gesunder Erwachsener sollte mindestens 30 Gramm Ballaststoffe mit seinen Mahlzeiten über den Tag verteilt aufnehmen. Da Zölikaie-Patienten aber die gängigen ballaststoffreichen Lebensmittel wie Vollkornbrot nicht vertragen, müssen sie auf andere Quellen zurückgreifen. Obst, Gemüse, Nüsse und Wildreis sind nur einige Beispiele. Vorsicht ist auch bei Zahnpasta, Medikamenten und generell allen hochverarbeiteten Lebensmitteln geboten, denn oft versteckt sich auch hier das problematische „Klebereiweiß“. Ein gewisses Restrisiko – vor allem bei Kantinen- oder Restaurantbesuchen – bleibt jedoch immer zurück und sollte als Teil der Erkrankung so weit es geht akzeptiert werden.

 

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