Laktoseintoleranz – Können Kinder an Milch gewöhnt werden?

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Laktoseintoleranz - Können Kinder an Milch gewöhnt werden?

Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen. Das sind unter anderem Anzeichen einer Laktoseintoleranz, die auch bei Kindern auftreten. Auch Hautausschläge sind üblich, handelt es sich um bei dem Betroffenen um ein Kind. Aus neusten Erkenntnissen geht hervor, dass man laktoseintolerante Kinder allerdings durchaus an den Konsum von Milch gewöhnen kann.

Eine Studie und ihre Ergebnisse

Eine Studie der Mount Sinai School of Medicine zeigt ganz deutlich: Laktoseunverträglichkeit ist kein Schicksal. Dies gilt wenigstens für Kinder. Nach der Studie der Wissenschaftler ist es möglich, selbst sensibelste Kinder an den täglichen Verzehr von Milch zu gewöhnen. Hierfür, so die Studie, müssen die Milchprodukte langsam eingeführt werden. Der Körper kann sich darauf einstellen und toleriert den Stoff langsam, sodass in der Folge eine normale Ernährung mit Milchprodukten möglich ist. Für die Studie wurden 88 Kinder zwischen 2 und 17 Jahren über einen Zeitraum von fünf Jahren hinweg begleitet. Während der Studienzeit wurde die Menge der Milchprodukte im Speiseplan langsam aber stetig erhöht. Grundsätzlich gilt, dass die Laktose mit dem Verarbeitungsgrad immer unproblematischer wird, da sie während der Verarbeitung aufgespalten wird.

Beispielsweise ist ein harter und schnittfester Käse mit sehr wenig Laktose behaftet, wodurch er von den meisten Betroffenen gut vertragen wird. Je ursprünglicher die Milch aufgenommen wird, desto weniger Laktose wurde aufgespalten. Daher ist der Stoff in hoher Konzentration in frischer Milch und frischen Milchprodukten vorhanden. Die Folge davon ist, dass gerade durch diese Produkte starke Symptome ausgelöst werden. Aus diesem Grund integrierten die Forscher die Milchprodukte langsam in den Speiseplan. Zunächst gab es ausschließlich Produkte, die mit sehr wenig Laktose behaftet waren, wie beispielsweise Hartkäse. Während der fünf Jahre wurden dann zunehmend mehr Milchprodukte eingeführt, bis die Kinder und Jugendlichen schließlich in der Lage waren, die Milch unverarbeitet zu trinken.

Wie wurde die Verbesserung erzielt?

Dass eine Gewöhnung möglich ist, bedeutet allerdings nicht, dass die Intoleranz bei jedem Kind zur Gänze beseitigt werden kann. Bei den Versuchen der Forscher wurde mit einem Muffin begonnen, der mit Kondensmilch gebacken wurde. Vertrugen die Kinder den Muffin, dann musste die Kondensmilch als Nahrungsbestandteil eingeführt werden. Nach einigen Monaten wurde schließlich die Pizza eingeführt, wobei hier auf die Verträglichkeit von Käse getestet wurde. Vertrugen die Kinder diese Lebensmittel, wurde in einem nächsten Schritt weiter aufgebaut. Abschließend wurde der Speiseplan auf alle Milchprodukte und auf Milch ausgeweitet. Reagierte ein Kind auf eine Testungsstufe mit akuten Symptomen, dann wurde es mit Ernährungsempfehlungen aus dem Versuch entlassen.

Grundsätzlich können Kinder während der Entwicklung Veränderungen der Problematik durchlaufen. Daher verschwindet die Laktoseintoleranz in vielen Fällen. Ein Umstand, der bei den Versuchen berücksichtigt wurde. Die Zahlen waren allerdings dennoch beeindruckend. Rund 60 Prozent der anfänglichen Probanden durchliefen alle Phasen und die Intoleranz lag zum Abschluss der Versuche bei diesen Kindern und Jugendlichen nicht mehr vor. Als Kontrollgruppe wurden schließlich auch die Kinder eingesetzt, die aus dem Versuch ausgeschlossen wurden. Bei ihnen entwickelte sich die Intoleranz in nur 22 Prozent der Fälle spontan zurück, sodass davon auszugehen ist, dass der Effekt durch die langsame Steigerung der Milch und der Milchprodukte hervorgerufen wurde.

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