Vitaminpillen – Tödliche Gesundheitsförderer?

Vitaminpillen - Tödliche Gesundheitsförderer?

Vitaminpillen stehen in vielen Haushalten zur Verfügung. Häufig werden die zusätzlichen Vitamine und Mineralstoffe täglich eingenommen, obwohl die Person keinen Vitaminmangel aufweist. Die Tabletten sorgen für das Gefühl, gesund zu sein und dem Körper etwas Gutes zu tun. Ein Irrglaube, wie Wissenschaftler inzwischen wissen. Sie sehen im Konsum der „Gesundheit in Pillenform“ eine Gefahr für die Konsumenten.

Gefahren unter Wissenschaftlern bekannt

Peter Jüni ist ein schweizer Professor, der sich mit dem Thema “Vitaminpillen” auseinandergesetzt hat. Seine Einschätzung: Mehrere Tausend Todesfälle gehen jährlich auf das Konto der Vitaminspender. Der Professor gelangte durch die Auswertung zahlreicher Studien zu seiner Einschätzung. Gegenstand der Studie war der Vergleich von Probanden, die Vitaminpillen einnahmen zu jenen, die einen Placebo konsumierten.

Jüni ist mit seiner Einschätzung allerdings nicht alleine. Vielmehr gibt es zahlreiche offizielle Stellen, die ebenfalls vor einem übermäßigen Konsum der Vitaminpillen warnen. Ein Beispiel hierfür ist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Das BfR stellt vor allem den Umstand in den Vordergrund, dass durch die Pilleneinnahme keine antioxidative Wirkung erzielt werde und daher auch kein Schutz vor freien Radikalen gewährleistet sei. Und schließlich plädiert das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen sogar dafür, die Vitaminpräparate einem Zulassungsverfahren zu unterwerfen. Damit wären die Präparate rein rechtlich Medikamenten gleichgestellt. Die Begründung für diesen Vorschlag ist recht einfach: Die Mittel bergen eine erhebliche Gefahr und die Gesundheitsschäden sind nach Ansicht des Instituts kaum noch zu ignorieren.

Hersteller und Hypervitaminosen

Problematisch erscheint dabei der Umstand, dass die Aufklärung der Verbraucher eher schlecht ist. Noch immer werben die Hersteller damit, dass die Vitamine vor bestimmten Erkrankungen schützen können. Hierfür holen sie sehr oft Studien zurate, die belegen, dass bestimmte Stoffe schützen. „Je höher die Dosis, desto besser der Schutz“ lautet daher das Motto der Hersteller, die mit ihren Vitaminpillen jährlich Milliarden umsetzen. Was sie allerdings immer wieder verschweigen, ist die Tatsache, dass sich die Studien auf eine normale Dosis beziehen, die nur leicht angehoben wird. Von einem mehrfachen Überschuss des Stoffes in der täglichen Ernährung wird nicht ausgegangen.

Einige Vitaminpräparate werden allerdings bis zu 1.000-fach überdosiert und können zur Gefahr werden. Zwar wenden viele Hersteller ein, dass ein Überschuss auf natürlichem Weg abgeführt wird, wenn der Körper den Stoff nicht benötigt. Dies stimmt allerdings nur zum Teil. Viele Vitamine können durchaus auch auf den Körper wirken, wenn sie überdosiert sind. Hypervitaminose nennen sich die Erscheinungen, die teils gravierende Auswirkungen haben. Beispielsweise kann die Überdosierung des Vitamin D zu einer Niereninsuffizienz führen.

Gefahren der künstlichen Gesundmacher

Dass Vitamine gefährlich werden können, zeigen zahlreiche Studien. Beispielsweise ist bekannt, dass Betacarotin bei Rauchern das Risiko des Lungenkrebses um mehr als 15 Prozent erhöht. Zugleich konnte in der Vergangenheit ein Zusammenhang zwischen der erhöhten Zufuhr von Vitamin A, Betacarotin, Vitamin E und der Sterblichkeit von Menschen hergestellt werden.

Die gesunden Mittelchen werden dann zur tödlichen Falle. Vitamin C und Selen sind ebenfalls häufig verwendete Präparate. Hier lauert das kleinere Übel: Die künstlichen Mittel sind einfach wirkungslos. Doch nicht nur die Risiken sind enorm. Künstliche Vitamine haben eine niedrigere Bioverfügbarkeit. Das bedeutet, dass der Körper die Stoffe zwar aufnimmt – Er kann sie allerdings nicht vollständig verwerten. Ein großer Teil der zugeführten Vitamine und Mineralstoffe bleibt daher nutzlos. Dies gilt auch dann, wenn der Körper sie tatsächlich benötigt.

Ein Fazit

Insgesamt sind die Nachteile der Vitaminpillen weit höher als die Vorteile. Gesunde Menschen sollten Abstand von den Pillen nehmen. Nützlich sind sie eigentlich nur für erkrankte Personen, die auf eine zusätzliche Zufuhr angewiesen sind. Allerdings sollte die Einnahme auch hier nur auf Anweisung des Arztes erfolgen, damit keine Schäden entstehen können.

 

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