Bitter macht gesund

Einen bitteren Geschmack tolerieren wir mittlerweile meist nur noch bei Kaffee oder Bier. Dabei sind Bitterstoffe für unsere Gesundheit ganz entscheidend. Heutzutage sind wir es jedoch einfach nicht mehr gewöhnt besonders bittere Lebensmittel zu verzehren.

Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung werden beispielsweise in Deutschland jährlich nur noch 700 Tonnen an Bittergurken eingeführt, aber gleichzeitig 100.000 Kiwi und 37.000 Tonnen Kaki. Bitterstoffe hegen bei uns mittlerweile fast nur noch ein Nischendasein. Sogar Kamille oder Pfefferminze nehmen viele nur noch in Krankheitsfällen zu sich. Dabei ist es noch nicht lange her, da waren auch unsere heimischen Gurken etwas bitter. Detlef Ulrich vom Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, dem Julius Kühn-Institut, erklärt, je weniger wir bittere Lebensmittel konsumieren, desto weniger werden unsere Kinder an Bitterstoffe gewöhnt. In einigen Generationen könnte somit der Geschmack „bitter“ völlig aussterben.

Auf unserer Zunge haben wir etwa 25 Bitterezeptoren. Sie warnen uns zwar vor ungenießbaren Stoffen aber sind auch Teil unseres Geschmacksspektrums. Heutzutage werden Bitterstoffe bewusst aus den Nahrungskulturpflanzen weggezüchtet. Rucola zum Beispiel wurde früher nur in geringen Mengen anderen Salaten beigemischt, heute ist es möglich einen gesamten Rucolasalat zuzubereiten. Mit einer harten Rinde, Dornen und Bitterstoffen wehrten sich die Pflanzen früher gegen Fraßfeinde. Doch die Menschen wollten schnell wachsende und leicht zu erntende Nutzpflanzen züchten und so wurde beispielsweise aus der ungenießbar bitteren Wildmöhre die herkömmliche Karotte. Den Schutz vor Schädlingen übernahmen nun Herbizide und Pestizide.

Waren müssen sich zudem gut verkaufen und die Kunden mögen nun mal am liebsten süß. Dabei konnte sogar wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass die Bitterstoffe, mit denen sich beispielsweise Broccoli und andere Kohlsorten vor Schädlingen schützen, die sogenannten Glucosinolate, durch ihre antioxidante Wirkung Tumorerkrankungen vorbeugen können. Außerdem sind Bitterstoffe auch gut für unsere Figur, sie helfen dabei, Fett zu verbrennen und sorgen für ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl. Viele Ernährungsexperten hoffen daher, dass „bitter“ bei sich bewusst ernährenden und gesund lebenden Menschen nach und nach wieder in Mode kommt.

 

Online Beratung – Unsere Empfehlung

Diese Berater stehen aktuell für eine ausführliche Beratung in diesem Bereich zur Verfügung und geben Antwort auf Deine Fragen.

Es wurden keine Berater gefunden.