Ostern ohne Ostereier?

Einigen ist das sicher egal, aber die meisten mögen sie vermutlich in vielen Variationen: Beispielsweise als Schoko-Ostereier – gefüllt oder ungefüllt, als Zuckereier, als hartgekochte und bemalte Hühnereier, ausgeblasen als Osterdeko am Busch hängend. In der fränkischen Schweiz gibt es den schönen Brauch der Osterbrunnen. Hühnereier werden ausgepustet, liebevoll bemalt und auf und um die Dorfbrunnen drapiert.

Sind Eier ungesund? 

Für die Betrachter dieser tollen Kunstwerke ist das – solange sie sich nicht auf die Straße stellen oder in den Brunnen stürzen – gesundheitlich völlig unbedenklich. Aber wie sieht es denn mit dem Konsum von Hühnereiern aus? Zum einen hat man vor nicht allzu langer Zeit dioxinähnliche PCB in Eiern von Hühnern aus Legebatterien gefunden. In größeren Mengen genossen ist diese Substanz bedenklich und gesundheitsschädlich. PCB steht für Polychlorierte Biphenyle.

Diese können nach Auskunft des Umweltbundesamts “sehr wahrscheinlich Krebs hervorrufen”. In Tierversuchen wurden Störungen der Fruchtbarkeit, des Immunsystems, des Nervensystems und des Hormonhaushalts beobachtet. Es gibt allerdings noch keine klaren Aussagen über Grenzwerte und die Auswirkung auf den Menschen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) betont in einer Stellungnahme, dass bei einem kurzzeitigen Verzehr „eine gesundheitliche Gefährdung der Verbraucher unwahrscheinlich” sei.

Sind Eier vielleicht sogar gesund? 

Ob hartgekochtes Ei, Spiegelei oder Rührei – eines ist ihnen gemein: Sie enthalten viel Cholesterin. Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen gibt dennoch Entwarnung: Hühnereier sind besser als ihr Ruf. Als Ausnahme ist in besonderen Momenten, wie Ostern, auch eine höhere Dosis erlaubt. In vernünftigen Grenzen sollen sie sogar Bestandteil gesunder Ernährung sein. Verantwortlich dafür ist das Lecithin, das ebenfalls in Eiern enthalten ist. Diese fettähnliche Substanz wird in Nerven und Gehirn zu Acetylcholin umgewandelt, dem bedeutendsten Neurotransmitter des Nervensystems. Wichtig ist hier allerdings, dass das Lecithin verhindert, dass die Darmwand das Cholesterin aus dem Eigelb aufnimmt.

Zudem schützt es die Leber und die Dickdarmschleimhaut. Enthalten sind natürlich auch hochwertiges Eiweiß und zusätzlich Vitamine wie D und B12, Mineralstoffe und Spurenelemente. Ein Ei mittlerer Größe hat nur etwa 90 Kilokalorien. Der Ernährungsexperte Sven David Müller rät: „Eier machen satt und liefern dem Körper wichtige Aminosäuren, die dem Jojo-Effekt vorbeugen. Wer morgens zum Frühstück ein Ei isst, isst den ganzen Tag weniger”.

Und wie viele Eier sind empfehlenswert?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, dass die tägliche Zufuhr von Cholesterin 300 mg nicht überschreiten sollte. Ein Hühnerei mittlerer Größe enthält 230 mg Cholesterin. Ein gesunder Mensch kann also ein Ei am Tag essen. Allerdings sollten hierbei auch „versteckte” Eier in Kuchen, Nudeln und Desserts mitgezählt werden. Daher empfiehlt die DGE zwei bis drei mittelgroße Eier pro Woche. Hohe Blutcholesterinspiegel gelten bekanntlich als Risikofaktor für die koronare Herzkrankheit.

Was ist an Ostern zu beachten?

Eier können allerdings auch mit Salmonellen belastet sein. Bemalt man beispielsweise mit Kindern Eier und pusten diese vorher aus, besteht möglicherweise das Risiko, dass man sich dabei mit Salmonellen infiziert. Die Keime rufen Durchfall und andere Magen-Darm-Beschwerden hervor. Wichtig ist es auch, beim Bemalen und Färben von Ostereiern auf gesundheitsverträgliche, idealerweise natürliche Farben zu achten. Und sowieso versteckt der umweltbewusste Osterhase am liebsten Eier vom Biobauern statt aus der Legebatterie.

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