Mit der Kindheit aussöhnen

, ,
Mit der Kindheit aussöhnen

Anhand vielerlei Beispielen lässt sich erkennen, wie immens die eigene Erziehung und vor allem die Kindheit sich auf unsere zukünftigen Verhaltensweisen und Beziehungen auswirken. Man sagt Kindern aus intakten, stabilen Familienverhältnisse größere Bindungsfähigkeit nach und jene aus geschiedenen Ehen reagieren, den vorherrschenden Klischees entsprechend, entweder allergisch auf jegliche Form von fester Bindung und seien zum ewigen Zweifler verdammt oder suchen umso intensiver nach einer festen Bindung. Wie ist es möglich sich mit den Geistern der Kindheit und vor allem den eigenen Eltern auszusöhnen?

Das Selbstbild, welches die Mehrheit der Erwachsenen von sich hat, rührt aus der Kindheit und dem Umgang mit unseren Eltern her. Wurden wir zumeist von ihnen vernachlässigt, fühlen wir uns dieser Tage als wären wir weniger Wert als andere Kinder. Kam es zu schlimmeren Misshandlungen, möglicherweise auch physischer Art, lässt sich das Bild vom Ich noch schwieriger korrigieren. Aber die Möglichkeit besteht – durch Aussöhnung mit der eigenen Kindheit und den Eltern. Leichter gesagt als getan.

Der erste Schritt

Der erste Schritt in Richtung Aussöhnung erfolgt durch das Eingeständnis, dass es in der Vergangenheit zu Verletzungen gekommen ist. Dieses „laut aussprechen“ kann und sollte in Form eines Briefes an die Eltern fest gehalten werden. Diese Schrift ist allerdings nicht dazu gedacht abgeschickt zu werden, sondern soll als Erinnerung für den Betroffenen fungieren.

Das Gespräch suchen?

Der offensichtlichste Weg die Kindheit und etwaige Konflikte aufzuarbeiten, scheint im Gespräch mit den Eltern zu liegen. Dieses erfolgt in den wenigsten Fällen allerdings wirklich. Oftmals sind aber nicht die Kinder vor dieser Konfrontation gehemmt sondern die Eltern. Ein Schuldeingeständnis scheint ihnen nahezu unmöglich. Psychotherapeuten gehen dieser Tage davon aus, dass eine direkte Konfrontation nicht unbedingt zur Lösung der bestehenden Probleme führen würde. Viel wichtiger ist das bestehende Bild der Eltern zu korrigieren. Der Kopf ist dabei in der Verantwortung.

Oftmals sind wir unseren Eltern gegenüber Kind geblieben und betrachten sie deshalb noch aus einer kindlichen Perspektive. Auch unsere Reaktionen, die zeitweise sehr heftig ausfallen können, erinnern an das Gebaren eines Heranwachsenden. Entscheidende Fragen bei der Umformung des elterlichen Bildes sind daher: Welche Schicksalsschläge haben meine Eltern erlitten? Wieso sind sie zu den Menschen geworden, die ich heute kenne? Bin ich meinen Eltern vielleicht sogar ähnlich? Diese empathische Fragestellung soll das Verständnis zwischen Eltern und Kindern ermöglichen.

Therapieformen

Die bereits genannten Möglichkeiten sich dem elterlichen Bild, das wir haben, zu nähern, werden in Therapiesitzungen vertieft. Zudem kann es sehr hilfreich sein in Selbsthilfegruppen über seine Erfahrungen zu sprechen. Oftmals fühlen sich Betroffene alleine und denken niemand anderes hätte ähnliches wie sie erlebt, da jede Beziehung, besonders zu den Eltern, kaum vergleichbar ist. Es haben sich inzwischen sehr spezialisierte Gruppen entwickelt, die zu etwaigen Themen Gesprächsforen bieten. Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen verfügt über jegliche Informationen rundum das Thema.

 

Online Beratung – Unsere Empfehlung

Diese Berater stehen aktuell für eine ausführliche Beratung in diesem Bereich zur Verfügung und geben Antwort auf Deine Fragen.

  • Psychologische Berater - Berater: M. Prause
    M. PrauseID: 6176
    Gespräche: 89
    4.81
    Bewertungen: 21

    SOS Hilfenummer

    SOS Hilfenummer – Gleich zu Beginn richten wir unseren Blick auf die Lösung.


    Tel: 1.78€/Min.
    Aus d. Festnetz *

    Chat: 1.33€/Min.
    persönliche Beratung