Macht Alleinsein unsozial?

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Macht Alleinsein unsozial?

Viele Menschen sind alleine. Das Alleinsein kann auch unsozial machen, wie Psychologen jüngst feststellten. Häufig bleibt aber die Frage, ob das Verhalten der Betroffenen tatsächlich auf die Einsamkeit zurückgeführt werden kann, oder ob die Einsamkeit oder Verwahrlosung nichts weiter als ein Symptom für psychische Probleme ist.

Das Verlangen Alleine zu sein

Gerade nach einer langen Beziehung kann es sein, dass Menschen das Alleinsein bevorzugen und sich dann vorläufig zurückziehen. In der Praxis bedeutet dies, dass die Betroffenen keinen Kontakt zu Freunden suchen und die sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz können dann durchaus ausreichend sein. Eine solche Phase kann mehrere Wochen bis sogar mehrere Monate andauern. Grundsätzlich stehen die Betroffenen trotz des Alleinseins den Mitmenschen allerdings nicht verschlossen gegenüber, sondern sind durchaus in der Lage, zu kommunizieren.

Unsozial ist dieses Verhalten nicht, sondern kann vielmehr als Zeichen gewertet werden, dass der Betroffene derzeit einfach eine Auszeit benötigt. Problematisch wird das Verhalten erst dann, wenn die betroffene Person sich plötzlich vom Freundeskreis abwendet und sich bei jedem Kontakt mit anderen Menschen belästigt fühlt.

Selbst das harmlose Klingeln des Briefträgers kann dann zu einer Störung werden. Genau dann verhält sich die Person unsozial und das Alleinsein hat bereits dazu geführt, dass sich der Betroffene ganz auf sich selbst konzentriert und die Mitmenschen in seiner Nähe nicht mehr akzeptiert. Der Kontakt wird vollständig unterbunden.

Werden Kontakte durch fremde Menschen hergestellt, dann verhalten sich die Betroffenen abweisend. Jede Äußerung der fremden Person wird als Herabstufung wahrgenommen und die betroffene Person fühlt sich subjektiv abgelehnt. Auch die Antworten auf die Gespräche mit Freunden werden dann abweisend und direkt geäußert. Die sozialen Kontakte werden dann weniger und die Person vernachlässigt die meisten Lebensbereiche. Die Wohnung wird nicht aufgeräumt, die Kleidung wird kaum noch gewaschen und auch die eigene Hygiene kann dann durchaus vernachlässigt werden.

In der Psychologie wird dieses Verhalten als „Innere Verwahrlosung“ bezeichnet. Der Mensch vernachlässigt dabei nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen. Das Alleinsein kann also durchaus unsozial machen. Dies ist dann der Fall, wenn einfach verlernt wird, wie mit anderen Menschen kommuniziert wird und wie ein soziales Verhalten gelebt wird. Eine Möglichkeit, um diesem Umstand vorzubeugen ist, die sozialen Kontakte aufrechtzuerhalten, auch wenn gerade kein Bedarf hierfür vorliegt.

Die Kontakte können dann auf ein Minimum beschränkt werden und bleiben dennoch vorhanden. Dadurch wird das Verhalten nicht beeinträchtigt, und wenn die schwierige Lebensphase überwunden ist, kann zu einer normalen Tagesordnung zurückgekehrt werden.

Auch psychische Krankheiten können Ursachen sein

Das Alleinsein ist nicht immer der Grund dafür, wenn sich eine Person unsozial verhält. Oft ist das Verhalten vielmehr ein Symptom für psychische Erkrankungen. Gerade Depressionen und Süchte können zu einem Rückzug führen und die Kontakte zu anderen Menschen werden dann als belastend empfunden und daher vermieden. Äußerlich können sich die Symptome auch wie die selbstgewählte Einsamkeit äußern. Gerade bei der Sucht steht die Beschäftigung mit dem Suchtobjekt im Vordergrund.

Ist die Sucht auf den Computer gerichtet, dann sitzen die Betroffenen stundenlange vor dem Monitor und fühlen sich gestört, wenn sie dabei unterbrochen werden. Depressionen können ähnliche Probleme erzeugen. Auch neurotische Störungen verursachen das Problem und für den Außenstehenden ist oft nicht zu erkennen, ob der Rückzug durch eine Krankheit verursacht wird oder ob der Rückzug selbstgewählt ist.

 

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