Die ständige Erreichbarkeit und ihre Folgen
Immer mehr Menschen bekommen heutzutage einen sogenannten Handy-Nacken. Das Laufen mit gesenktem Kopf führt dazu. Ob am Schreibtisch, in der Bahn oder beim Laufen, ständig checken wir Mails, Nachrichten und entgangene Anrufe. Das alles führt aber vor allem zu Verspannungen. Wissenschaftler untersuchen jetzt mit einer App das Verhalten der Handynutzer und welche Folgen die ständige Erreichbarkeit haben kann.
Unser Smartphone ist unser stetiger Begleiter. Wir tragen es immer bei uns und schauen darauf, sobald wir einen Ton hören. Informatikprofessor Alexander Markowetz hält dies für ein Problem, dass wir nicht unterschätzen sollten. Er ist auch der Meinung, dass Handys so definitiv nicht für uns geschaffen sind. Aus diesem Grund entwickelte er mit Kollegen eine App, die aufzeichnen soll, wie häufig und auf welche Art und Weise wir unser Handy nutzen und vor allem, welche Folgen das für uns haben kann.
Wer sitzt an der längeren Leine? Wir oder das Handy? Über 300.000 Menschen haben mittlerweile die App, die seit einem Jahr auf dem Markt ist, schon runter geladen. Die Daten von 60.000 Nutzern konnten die Wissenschaftler bis jetzt schon analysieren und sie sind zu schockierenden Ergebnissen gekommen. Laut Markowetz, führen Smartphones zu einem ganz neuen Zustand in der Gesellschaft, den er den digitalen Burnout nennt. Produktivität und Glück werden durch die ständige Handynutzung eliminiert.
Dauerhafte Unterbrechungen im Alltag
Wir unterbrechen durchschnittlich alle 18 Minuten unsere Tätigkeiten. Obwohl uns das nicht glücklich macht oder sonderlich produktiv ist, tun wir es. Dies ist eine verkappte Form von Internetsucht. Dopamin ist das Hormon, dass uns dazu bringt, ständig auf unser Handy zu schauen. Es ist das gleiche Hormon, dass bei einer Spielsucht ausgeschüttet wird, es steht für die Glückserwartung. Aus Glücklichsein wurde Glückserwartung! Das soziale Leben hat sich komplett verändert. Die Menschen entwickeln sich weiter, doch die Technik eilt uns voraus. Tugenden und Verhaltensregeln der 80er-Jahre werden heute vollkommen vergessen. Zwischen zwölf und 15 Uhr wurde früher niemand angerufen. Heute ist es hingegen normal, noch bis spät in die Nacht WhatsApp Nachrichten zu verschicken und selbstverständlich eine Antwort zu bekommen. Alles hat sich innerhalb von fünf Jahren extrem verändert!
Wissenschaftler raten zu einer geringeren Handynutzung
Ständige Erreichbarkeit und Unterbrechungen führen zu weniger Zeit. Wir brauchen allerdings Zeit, um glücklich und produktiv zu sein. Zu viel Handy führt zu digitalen Burnouts und deshalb möchte Markowetz eine Art „Handy-Diät“ einführen. An einem Beispiel lässt sich das ganze sehr einfach verdeutlichen: Wenn zwei 14-jährige Mädchen drei Stunden am Tag telefonieren würden, anstatt sich 500 Whats-App Nachrichten zu schicken, hätten sie nur drei Stunden genutzt und ihnen blieben somit noch 13. Durch die ständigen Unterbrechungen wird der Tag komplett zerrissen. Wie bei jeder Diät, gilt auch bei der Handydiät, je früher desto besser.
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