Verschwörungstheorien im Aufschwung

Verschwörungstheorien im Aufschwung


Die Menschen glauben scheinbar immer mehr an Verschwörungstheorien, an dunkle Mächte und an „Das Böse“, das für bestimmte Ereignisse verantwortlich ist. Doch woher kommen diese Theorien überhaupt? Kurz und knapp zusammengefasst: wichtige Fakten über Verschwörungstheorien.

Ein Blick in das Internet zeigt immer mehr Beiträge, in denen Menschen „andere Erklärungen“ für schreckliche Ereignisse und Geschehnisse wie beispielsweise Krebs, Terrorismus oder Armut finden. Verantwortlich für die schlechten oder unverständlichen Seiten des Lebens sind höhere Mächte, „Das Böse“ oder geheime Bünde – der Mensch findet schnell Verschwörungstheorien. Was genau steckt hinter diesen Theorien, wie sind sie entstanden, glauben wirklich immer mehr Menschen an Verschwörungen und wie können wir am besten damit umgehen, wenn Familie, Freunde oder Arbeitskollegen fest an böse Mächte glauben?

Erforschung von Verschwörungstheorien

Die Experten Michael Butter, Professor für Amerikanistik der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen und Leiter des interdisziplinären EU-Forschungsverbund “Vergleichende Analyse von Verschwörungstheorien”, sowie Psychologe Sebastian Bartoschek, erforschen Verschwörungstheorien. Beide Experten finden, dass es über dieses Phänomen zu wenig Kenntnisse gibt und teilen durchaus andere Meinungen. Michael Butter behauptet die Verschwörungstheorien bestehen aus drei Komponenten: Eine Gruppe von Verschwörern, einen Plan den die Gruppe verfolgt und das geheime Ausführen dieses Plans. Zudem wollen Verschwörer nichts Gutes, sie sind böse und wollen anderen mit ihrer Macht Schaden zufügen.

Psychologe Sebastian Bartoschek ist der Auffassung, dass auch der Mythos des Bermuda-Dreiecks zu den Verschwörungstheorien gehört. Weiterhin müssen laut seiner Erkenntnis Verschwörungstheorien der eigentlichen Version widersprechen, um so das Wahrheitskriterium zu vermeiden. Beide Experten glauben, dass mit Verschwörungstheorien versucht wird, Zusammenhänge besser zu verstehen. Eine Art Schutzmechanismus, die den Menschen aber auch in Angst versetzten kann.

Wichtige Fakten über Verschwörungstheorien

Verschwörungstheorien gibt es scheinbar seit dem 15. Jahrhundert, als Menschen durch Bücher und Bildung diese schneller und großflächiger verbreiten konnten. Die bösen Mächte sind zudem ein Religionsersatz für jene, die nicht an Gott glauben. Eine der ersten Verschwörungstheorien entstand um 1789 während der Französischen Revolution, die angeblich der Geheimbund Illuminaten verbreitet hat.

Während nach dem Zweiten Weltkrieg der Glaube an böse Mächte im Westen weniger wurde, sind heutzutage Verschwörungstheorien wieder im Aufschwung. Die Experten gehen davon aus, dass das Internet mit dazu beiträgt, da sich Meldungen schnell verbreiten lassen. Über Webseiten, Blogs, Foren und anderen Plattformen ist es unheimlich leicht, seine Theorien zu veröffentlichen und Gleichgesinnte zu finden.

Die Forscher sind sich uneinig, wer anfällig für Verschwörungstheorien ist. Während Bartoschek junge Menschen mit schlechter Bildung, sowie religiöse Menschen zu dieser Gruppe zählt, geht Butter von allen sozialen Schichten aus. Definitiv kann der Glaube an Verschwörungstheorien gefährlich sein. Die Menschen lehnen häufig wissenschaftliche Theorien ab, sodass beispielsweise Rauchen als gesund gilt. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass spezielle Gruppen stigmatisiert werden und eine Art Abneigung und Gewalt gegen diese entsteht.

Wer in seinem Umfeld Verschwörungstheoretiker hat, kann diese oftmals nur schwer erreichen. Bei Familienmitgliedern und Freunden ist ein Gespräch sinnvoll um seinen Standpunkt, seine eben andere Meinung mitzuteilen. Doch aufgepasst: Niemals lange Diskussionen führen, das führt letztendlich meist zum Streit und der gegenüber neigt sich im schlimmsten Fall ab. Es kann zudem hilfreich sein, nach der genauen Bedeutung der Verschwörungstheorie zu fragen. Häufig endet eine Diskussion nach dieser Frage seitens des Gegenübers ziemlich schnell.

 

Eine Perücke für Krebskranke

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Eine Krebsdiagnose bringt das Leben von heute auf morgen völlig durcheinander. Der Alltag wird fortan bestimmt von Arztterminen und Ungewissheiten. Dazu kommt Haarausfall als eine Nebenwirkung der Chemotherapie. Eine Perücke, als Begleiterin für eine gewisse Zeit, kann zu mehr Selbstbewusstsein und Stärke führen und so helfen, den Krebs auch mental zu besiegen.

Der psychische Aspekt des Haarausfalls

Viele Krebspatienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen, verdrängen, dass sie ihre Haare durch die diese verlieren werden. Erst, wenn sie von Freunden oder der Familie darauf angesprochen werden, wird ihnen diese Tatsache bewusst. Mit dem Thema Haarersatz konfrontiert zu werden, stellt eine große Hürde für viele dar. Einen einschneidenden Moment stellt dabei das Abrasieren der eigenen Haare dar, das aber erst geschehen sollte, wenn die Haare tatsächlich auszufallen beginnen.

So lange sollten Krebspatienten jedoch nicht warten. Die Suche nach einer geeigneten Perücke, die, wenn sie benötigt wird, an die Kopfform angepasst und nach Wunsch frisiert wird, sollte direkt nach der Diagnose Krebs beginnen. So können die Betroffenen das Haar sehen und anfassen und bekommen einen Eindruck davon, wie sie später damit aussehen könnten.

Eine gute Perücke

Aber was macht eine gute Perücke aus? Es gibt Perücken aus Echthaar, Synthetikfaser oder Mischhaar in verschiedenen Farben und unterschiedlicher Qualität. Eine Perücke sollte den Typ betonen und natürlich aussehen. Damit gibt die Perücke den Patienten die Möglichkeit, nicht ständig auf das Thema Krebs angesprochen zu werden.

Kostenerstattung durch die Krankenkasse – für Frauen

Dabei gilt: Je mehr Handarbeit in einer Perücke steckt, desto höher ist der Preis. Aber: Frauen, die aus gesundheitlichen Gründen (z.B. Krebs) ihr Haar verlieren, haben Anspruch auf eine Perücke, ohne etwas zuzahlen zu müssen. Voraussetzung dafür ist aber eine Beratung bei einer sogenannten Zweithaarspezialistin und eine Anpassung ihres Haarersatzes. Männer haben übrigens keinen Anspruch auf eine Erstattung der Kosten für eine Perücke durch die Krankenkasse, da ein Haarausfall bei Männern eher gesellschaftlich akzeptiert ist. So weit ist es mit der Gleichberechtigung dann doch noch nicht.

 

Die Arbeit von Psychoonkologen mit Krebspatienten

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Die Diagnose Krebs verändert das Leben eines Betroffenen ganz immens und auch das seiner Angehörigen. Krankenhausbesuche, Chemotherapien und schwere Nebenwirkungen sind nur eine Reihe von belastenden Faktoren, die einem Krebspatienten das Leben buchstäblich erschweren. Gar nicht erst zu sprechen von einem Todesfall durch Krebs. Psychoonkologen sind jene Menschen, die Betroffenen in jeder Hinsicht zur Seite stehen und in erster Linie dessen Psyche zu unterstützen versuchen.

Sturz aus der Wirklichkeit

Was Psychoonkologen Sturz aus der Wirklichkeit nennen, ist die Fassungslosigkeit, die auf eine Krebsdiagnose folgt. Oftmals ist es den Betroffenen nichtmal mehr möglich dem Beratungsgespräch des Arztes zu folgen, sodass Experten empfehlen einen Angehörigen zu dem Diagnosegespräch mitzunehmen. Natürlich ist die Reaktion je nach Geschlecht und Alter unterschiedlich, einen Schock erleben in der Regel aber alle Betroffenen.

Langzeitreaktionen auf eine Krebsdiagnose

Nach einer gewissen Dauer beginnen Betroffene ihr Schicksal zu realisieren. Sie können darauf mit Angstzuständen, Depressionen oder ähnlichem reagieren. Dann ist es wichtig, dass sie sich in therapeutische Behandlung begeben und Halt in ihrem sozialen Umfeld suchen. Die Reaktionsart hängt bei jedem Einzelnen damit zusammen, wie er in Krisensituationen allgemein reagiert.

Meist folgt auf das schlichte „Funktionieren“ dann der Zusammenbruch. Mit Hilfe eines Belastungsthermometers, das in Form eines Fragenbogens die psychische Belastung des Einzelnen misst, versuchen Psychoonkologen von Beginn an jene Patienten heraus zu filtern, die besonders viel Zuwendung brauchen. In Form von Gesprächen, Informationsgabe und ähnlichem unterstützen die Ärzte den Patienten dann.

Hilfe von Psychoonkologen

Die Hilfe, die Psychoonkologen einem Krebspatienten anbieten, ist gänzlich unterschiedlich. Manche Betroffene wollen lediglich über die Diagnose und mögliche Folgen sprechen und dabei Angehörige nicht belasten und wieder andere verlangen nach dauerhafter psychologischer Begleitung. Dies kann in Form von Kunst-, Musik- oder Gesprächstherapie erfolgen. Wichtig ist es den Betroffenen einen geschützten Raum zu bieten, in dem sie offen und ehrlich über ihre Ängste und Hoffnungen sprechen können.

Auch Angehörige können Hilfe bei den Psychoonkologen bekommen. Sie sind es oftmals, die durch ihre Machtlosigkeit und den Verlust eines geliebten Menschen Halt suchen. Auch Sterbebegleitung ist ein Aspekt ihrer Arbeit, die dem Betroffenen versucht seine letzten Tage und Wochen erträglich und lebenswert zu machen. Der Psychoonkologe betreut den Krebspatienten auf seinem Weg durch die Krankheit und kann helfende Hand, Gesprächspartner und Schutz zugleich sein.

Psychische Belastung für Angehörige von Krebskranken - eine Studie

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Die Diagnose Krebs trifft die meisten unvorbereitet und plötzlich. Noch viel stärker ist das, wenn es sich um Kinder handelt. Da erwartet man es ja zu allerletzt. Das Leben verändert sich mit einem Schlag. Nicht nur der Betroffene muss lernen, mit der neuen Situation umzugehen. Auch der Alltag als Angehöriger, Freund oder Geschwister eines krebskranken Menschen wird von der Krankheit stark beeinflusst. Als Angehöriger muss sich ebenfalls mit einer Vielzahl von neuen und unbekannten Ängsten und Gefühlen auseinander setzen.

Was genau war Thema der Studie?

Der Kinderonkologe Andreas Guggemos von der Charité Berlin und der Psychologen Florian Juen von der Universität Innsbruck in einer Studie untersucht, wie Brüder und Schwestern krebskranker Kinder die Erkrankung erleben und verarbeiten. Die Ergebnisse sind im Fachmagazin “Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie” veröffentlicht worden. Das Hauptergebnis ist, dass die Diagnose die Geschwisterkinder psychisch mehr beschäftigt, als in ihrem Verhalten sichtbar wird. Natürlich haben sich mit dem Thema auch schon andere beschäftigt. Lesenswert ist beispielsweise das Buch “Birgit – Eine Geschichte vom Sterben”. Es soll Kindern im Alter zwischen acht und 12 Jahren den Umgang mit dem langsamen Sterben, der Krankheit Krebs und auch dem Tod näher bringen. Oder auch „Max, mein Bruder“ von Sigrid Zeevaert. Hier ist noch zusätzlich die Zwillingsproblematik behandelt.

Wie wurde die Studie durchgeführt?

Die Studie war nicht wirklich groß angelegt und mit 14 Geschwisterpärchen im Durchschnittsalter von 9-10 Jahren sicher auch nicht repräsentativ, aber sehr interessant. Jedes Kind ergänzte neun Geschichtenanfänge. Die Erzählungen wurden gefilmt, um das Verhalten besser auswerten zu können. Das ist zwar wesentlich aufwändiger als nur einen Fragebogen aufzufüllen, aber auch viel, erklärt der Studienautor und Kinderpsychiater Alain Di Gallo von den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel: “Wir erfahren so mehr über die tatsächlichen Ängste, Sorgen und Phantasien des Kindes.” Zweimal führten die Forscher das Erzähl-Experiment mit jedem Kind durch: einmal kurz nach der Diagnose und dann noch einmal nach Abschluss der Behandlung ihres erkrankten Geschwisterkinds. Ein knappes halbes Jahr lag im Durchschnitt dazwischen.

Was sind die Ergebnisse der Studie?

Zu Beginn der Behandlung reagierten die Kinder anders als nach deren Abschluss. Zu Beginn, kurz nach der Diagnose thematisierten die Geschwister erkrankter Kinder mehr moralische Inhalte wie Zurechtweisung oder Wiedergutmachung. Dabei wurden die darstellenden Figuren der Eltern negativer dargestellt, beispielsweise dadurch, dass sie die Figuren der Kinder eben zurechtwiesen oder bestraften. Die kindliche Spielfigur verhielt sich seltener kindgerecht. Oft wurde sie größer und mächtiger dargestellt und hatte übermäßige Kräfte – wie Superman oder Wonderwoman. Die gesunden Kinder haben das Bedürfnis, ihre Eltern und Geschwister zu beschützen. Für die Forscher zeigt sich darin ein erhöhtes Kontrollverhalten. Nach Abschluss der Therapie wurde das dagegen weniger. Sie beendeten ihre Geschichten deutlich positiver. Wie bereits erwähnt, ist das Hauptergebnis, dass die Kinder weitaus mehr involviert sind, als man ihnen häufig anmerkt.

Wie kann man den Geschwistern helfen?

Erkrankt ein Kind schwer, beginnt für gesunde Geschwister häufig eine Zeit voll widersprüchlicher Gefühle. Zum einen kann es Neid sein, dass das kranke Geschwisterkind viel stärker im Mittelpunkt steht und zum anderen der Schreck, dass man sich selbst auch Krebs wünscht, um die Aufmerksamkeit auch zu bekommen. “Die Geschwisterkinder verstehen das in der Regel auch”, sagt Studienautor Alain Di Gallo von den Universitären Psychiatrischen Kliniken in Basel, “andererseits sind sie eifersüchtig auf die kranken Geschwister, fühlen sich allein gelassen. Und das bereitet ihnen wiederum Schuldgefühle.” Wichtig ist für die Eltern viel mit dem Geschwisterkind zu reden, es mit einzubeziehen und zu informieren. Gut ist, sich speziell Zeit für gemeinsame Unternehmungen oder beispielsweise auch für Schulveranstaltungen zu reservieren. Angehörigentreffen, wo die Kinder sich mit eventuell sogar gleich alten, ebenfalls Betroffenen austauschen können, sind ebenfalls sehr wichtig. Der etwas entspanntere Umgang mit der Situation hilft natürlich dann im Umkehrschluss auch wieder den Eltern, und vor allem dem erkrankten Geschwister.

 

Viele Betroffene erkranken erst durch die Diagnose Krebs im Frühstadium

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Der Satz “was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß” ist hinlänglich bekannt. Oftmals ist es besser eine Sachlage nicht zu wissen, um unvoreingenommen und eventuell besser damit umgehen zu können. Das ist vor allem im medizinischen Bereich der Fall. Vor einigen Jahren gab es eine sehr hitzige Diskussion in den Medien um das Thema Alzheimer-Demenz.

Viele Familienangehörige von Patienten wollten einen Schnelltest haben und machen, um zu erfahren, ob und wie stark sie von der Erbkrankheit betroffen sind. Eine breite Front von Ärzten und Wissenschaftler riet ab. Die Begründung war, dass bei „Gen-Trägern“ die Angst vor dem Ausbrechen der Krankheit die Lebensqualität so stark beeinträchtigen könne, dass psychosomatische Erkrankungen möglich wären.

Ein prophylaktisches Medikament oder eine Impfung gebe es ja nicht, so dass der zukünftige Vielleicht-Patient mit seiner Diagnose und seiner Angst alleine dastünde. Inzwischen ist es wesentlich stiller um diese Diskussion.

Diagnose von Krebs im Frühstadium

Anders sieht es da bei der Diagnose von Krebs im Frühstadium aus. Durch hochsensible Testverfahren können heute schon früheste Krebsstadien sichtbar gemacht werden. Onkologen sind sich nicht einig, was das mit den Patienten und ihrer Psyche macht. Einige sind der Meinung, dass eine frühe Diagnose den Ausbruch der Krankheit wesentlich beschleunigt. Bei einer Blutuntersuchung könnte beispielsweise eine “Monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz” (MGUS) gefunden werden.

Es könnte sein, unter Umständen, bei 99% ist es nicht so… allerdings könnte es bei einem Prozent in einem Jahr tatsächlich der Fall sein, dass Krebs ausbricht. Die Früherkennung birgt einerseits Chancen, trägt aber andererseits auch erheblich zur Verunsicherung der Menschen bei, bei denen Ärzte eine solche Laborauffälligkeit gefunden haben. Solche Krebs-Vorstufen müsse man anders benennen, forderte kürzlich die Onkologin Laura Esserman vom Nationalen Krebsinstituts der USA in der Fachzeitschrift Jama.

Bernhard Wörmann, Medizinischer Leiter der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie an der Berliner Charité, sieht es so, dass es keine Umbenennung braucht, sondern das Gespräch mit dem und die Aufklärung des Patienten. “Wir sollten mit ihm über seine Situation sprechen und ihn zu einer individuelleren Betrachtungsweise führen”, sagt er. Es bestehe allerdings auch kein Zwang etwas zu wissen.

Dies ist abhängig von der Psyche des Patienten und auch der Art der Erkrankung. Bei Eierstockkrebs beispielsweise ist es sehr wichtig über den Anstieg der Krebsmarker nach einer Behandlung Bescheid zu wissen – zumindest für den behandelnden Arzt. Denn, wenn beispielsweise der Eierstockkrebs nach der ersten Behandlung wiederkehrt, ist nach menschlichem Ermessen keine echte Heilung mehr zu erwarten. Daher ist die Kontrolluntersuchung sehr stark angstbesetzt.

Gordon Rustin vom Mount Vernon Krebszentrum in Hillingdon hat in Studien festgestellt, dass Frauen, die erst dann abermals behandelt wurden, wenn sie echte Symptome hatten, anschließend nicht kürzer, aber eventuell mit höherer Lebensqualität lebten. Er hält es für wichtig, schon frühzeitig mit den Patientinnen zu besprechen, ob sie ihre Marker-Werte in der Nachsorge überhaupt erfahren wollen. Letzten Endes muss der Patient selbst entscheiden, welche und wie detailliert die Informationen sein sollen, die er haben möchte und auch vertragen kann. Doch diese Entscheidung ist schwer.