Textnachrichten – die größte Gefahr des Straßenverkehrs
Viele Autofahrer können auch während des Fahrens nicht auf ihr Mobiltelefon verzichten. Jeder weiß, dass es unvernünftig ist und teuer werden kann, wenn man während des Fahrens mal eben eine SMS verschickt oder ohne Freisprechanlage telefoniert – trotzdem nimmt die Handynutzung während des Fahrens nicht ab. Neben dem Handy sorgt aber auch die Bedienung des Navigationsgeräts oder des Autoradios für Ablenkung und ist mitunter gefährlich.
An der Technischen Universität Braunschweig erforschten Verkehrspsychologen die Ablenkung am Steuer durch verschiedene Informations- und Kommunikationssysteme. Außerdem untersuchten sie, wo sich die größten Gefahrenpotenziale befinden.
SMS schreiben am gefährlichsten
In die Metaanalyse gingen 56 von den seit dem Jahr 2011 veröffentlichten Studien mit ein. Zudem berechneten die Forscher über alle Untersuchungen hinweg die Ablenkungswirkung verschiedener Geräte. Sie stellten also einen Vergleich zwischen Fahrten mit und ohne Gerät auf und erforschten, inwieweit sich das Unfallrisiko verändert. Als Ergebnis der Studie zeigte sich, dass Autofahrer vor allem durch das Lesen und Schreiben von Textnachrichten auf dem Handy während des Fahrens beeinträchtigt werden. Diese Ablenkung ist ungefähr mit einem Alkoholisierungsgrad von 1,0 Promille vergleichbar. Außerdem lenkt auch die Bedienung des Telefons selbst sowie des Navigationssystems ab, was einer Alkoholisierung von 0,8 Promille entspricht. Werte im mittleren Bereich (0,5 Promille) ergaben sich beim Telefonieren oder der Suche nach einem bestimmten Musiktitel. Eine Unterhaltung mit dem Beifahrer oder das Einstellen eines Radiosenders lenkt vergleichsweise wenig ab (unter 0,3 Promille).
Die Ergebnisse lassen sich durch unterschiedliche Anforderungen bei den verschiedenen Aufgaben erklären. Wer während des Fahrens Nachrichten liest oder schreibt ist sowohl visuell als auch motorisch gefordert. Außerdem kann man diese Aufgabe, im Gegensatz zur Bedienung des Navigationsgeräts, schlecht unterbrechen. Daraus folgt, dass der Fahrer länger den Blick von der Straße abwendet. Daher kann nicht mehr das Telefonieren am Steuer als größte Gefahrenquelle im Straßenverkehr angesehen werden, sondern das Verfassen und Lesen von Nachrichten.
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