Sich Namen zu merken ist unnötig? Von wegen!

Sich Namen zu merken ist unnötig? Von wegen!

Wie oft ergeht es einem so: Man lernt neue Personen kennen, schüttelt die Hand, stellt sich gegenseitig vor, dreht sich um und hat den Namen schon wieder vergessen. Je mehr Namen zu merken sind, desto schwieriger wird das Ganze. Eine neue Studie zeigt jedoch, wie wichtig es ist, sich Namen zu merken.

Möglicherweise ist irgendwann der Punkt erreicht, indem Du denkst, sich Namen von anderen Personen zu merken, sei viel zu aufwendig. Schließlich lasse sich ja bequem per Facebook erforschen, wie der ein oder andere nochmal hieß. Eine einfache Begrüßung mit „Hallo“ oder „Hi“ sei ausreichend. Eine neue Studie, die in dem Journal Science Advance vorgestellt wurde, rät jedoch genau davon ab. Laut den Ergebnissen kann derjenige, der sich Namen von Bekannten oder Arbeitskollegen merkt und diese damit weniger als anonyme Personen wahrnimmt, sich so mancher Vorteile erfreuen.

Studie im Hinblick auf Kooperation und Zuordnung der Namen

In der erwähnten Studie versuchten Wissenschaftler herauszufinden, wie Kooperation funktioniert und welche Aspekte des Miteinanders sich fördernd oder mindernd auf die Kommunikation auswirken können. Dabei wurden Probanden einem klassischen Experiment, einem sogenannten Gefangenendilemma, aus der Spieltheorie ausgesetzt.

In dem ursprünglichen Dilemma sitzen zwei Gefangene in getrennten Zellen und werden einer gemeinsam gedrehten Sache beschuldigt. Beide werden einzeln verhört. Leugnen beide, wird die Strafe für beide gemildert. Gesteht nur einer, kommt dieser frei, der andere erhält hingegen die Höchststrafe. Die Frage ist damit, kooperiert man oder haut man den anderen in die Pfanne. Zudem stellt sich die Frage, wie der andere agiert.

Insgesamt 154 Studenten nahmen an dem Experiment teil. Die Regeln wurden dabei etwas geändert und ein Punktesystem eingeführt. Die Punkte ließen sich hinterher in Geld umtauschen, oder die Mitspieler abstrafen. So konnte mit einem abgegebenen Punkt, einem unkooperativen Mitspieler insgesamt vier Punkte gestohlen werden. Bei dem Dilemma spielten einige ganz anonym, andere hingegen erfuhren die Namen ihrer Mitspieler (Kommilitonen) und konnten damit diesen auch einer Person zuordnen.

Die Macht der Namen

Marko Jusup, Co-Autor der Studie an der Hokkaido University in Japan, und sein Team stellten dabei fest, dass sich kennende Teilnehmer viel eher bereit waren miteinander zu kooperieren, was sich letztendlich für sie im Spiel gelohnt hat. Bei anonymen Mitspielern lag die Kooperationsrate nur bei rund 25 Prozent, wohingegen bei Bekannten der Schnitt bei 50 bis 75 Prozent lag. Das Wie und Warum der kooperativen Einstellung erforschtendie Wissenschaftler nicht weiter. Deutlich wurde jedoch im Experiment, dass Bestrafungen bei Anonymen deutlich häufiger ausgespielt wurden.

Verursacht Anonymität ein mangelndes Sozialverhalten?

Deutlich wurde in der Studie auf jeden Fall, dass sich Menschen sozialer verhalten, wenn sie persönlich und nicht anonym wahrgenommen werden. Ob das Phänomen auch bei Fremden funktioniert, die lediglich den Namen des anderen Mitspielers kennen, wird als nächster Schritt innerhalb der Studie getestet.

Natürlich spielen auch Faktoren wie das Alter, das Geschlecht und der Status einer Person bei der Ausübung von Kooperation eine Rolle. Deutlich wurde jedoch, dass es entschieden dazu beiträgt, eine Person als Individuum zu betrachten. Wir möchten ja schließlich auch nicht „der oder die hinten links im Bild“ sein, sondern erwarten beim Kennenlernen und im Umgang eine gewisse Kooperation. Namen merken lohnt sich also!

 

Online Beratung – Unsere Empfehlung

Diese Berater stehen aktuell für eine ausführliche Beratung in diesem Bereich zur Verfügung und geben Antwort auf Deine Fragen.

  • Heilpraktiker für Psychotherapie - Berater: R. Paul
    R. PaulID: 5542
    Gespräche: 49
    5.00
    Bewertungen: 13

    Ich begleite Sie einfühlsam und kompetent bei Ihrer Problematik und biete Ihnen Alternativen für Entscheidungen.


    Tel: 3.23€/Min.
    Aus d. Festnetz *

    Chat: 1.15€/Min.
    persönliche Beratung


  • Psychologische Berater - Berater: M. Prause
    M. PrauseID: 6176
    Gespräche: 89
    4.81
    Bewertungen: 21

    SOS Hilfenummer

    SOS Hilfenummer – Gleich zu Beginn richten wir unseren Blick auf die Lösung.


    Tel: 1.78€/Min.
    Aus d. Festnetz *

    Chat: 1.33€/Min.
    persönliche Beratung


  • Psychologische Berater - Berater: M. Kleßen
    M. KleßenID: 6537
    Gespräche: 18
    0
    Bewertungen: 0

    Psychologische Beratung als Hilfe zur Selbsthilfe, wenn sich plötzlich Sand im Getriebe befindet, wo es vorher rund lief.


    Tel: 2.30€/Min.
    Aus d. Festnetz *

    Chat: 0.97€/Min.
    persönliche Beratung