Mozart zum Lernen hören?

Mozart zum Lernen hören?

So manch einer hat vielleicht schon vom sogenannten Mozart-Effekt gehört: Dieser beschreibt – vereinfacht gesagt – die These, dass das Anhören von Mozarts Kompositionen einen Anstieg der Intelligenz bewirken könne; vor allem das räumliche Vorstellungsvermögen soll durch die Musik verbessert werden.

Bekanntgeworden ist das Phänomen durch eine im Fachmagazin „Nature“ veröffentlichten Studie im Jahr 1993; dort berichteten die Forscher, dass die Probanden eine Steigerung um 8 bis 9 IQ-Punkte erreichten, nachdem sie eine Mozart-Sonate angehört hatten. Diese Aussage allein reichte damals vielen Zeitungen in den USA aus, um den Mozart-Effekt anzupreisen und so salonfähig zu machen. Dass die Wissenschaftler in ihrer Studie davon berichteten, die Wirkung der Intelligenzsteigerung dauere meist nur maximal eine Viertelstunde an, wurde dabei verschwiegen.

So war es keine Überraschung, dass viele Forscher sich anschickten, in der Folge des mittlerweile weltweiten Hypes der angeblichen Wirkung der Mozartschen Kompositionen auf den Grund zu gehen. Das Ergebnis fiel ernüchternd aus: Weder konnten die Ergebnisse der ersten Studie einwandfrei reproduziert werden, noch war jemals bei dieser Ausgangsstudie von einer langfristigen Verbesserung die Rede.

Die Arousal-and-mood-Hypothese

Auch ein Versuch, den Mozart-Effekt bei Ratten zu untersuchen, schlug fehl. Als Erklärungsmöglichkeit wurde schließlich auch die Arousal-and-mood-Hypothese herangezogen: Durch das Anhören der Mozart-Stücke würde in der rechten Gehirnhälfte ein Erregungszustand („Arousal“) hervorgerufen, der das Bewältigen der Aufgaben zum räumlichen Vorstellungsvermögen erleichern solle.

Doch nicht nur im Fall Mozart können die großmundigen Verheißungen in Sachen Intelligenzsteigerung nicht durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen werden; selbst das Anhören von klassischer Musik während des Lernens scheint nicht den erhofften Effekt in Bezug auf die Effizienz zu erbringen: So konnte in Untersuchungen sogar nachgewiesen werden, dass die Lern-Performance darunter leidet, wenn währenddessen jegliche Art von Musik gehört wird. Das soll daran liegen, dass die in der Regel ständig wechselnden akkustischen Eindrücke des Musikstücks eine konstante Ablenkung zur Folge hat – man könnte auch  von Multi-Tasking sprechen. Dr. Nick Perham von der Universität Cardiff stellte in einer 2010 durchgeführten Studie fest, dass es unbedeutend sei, ob der oder die Lernende die jeweilige Musik gerne höre – unabhängig von der Musikwahl würde die Lernleistung in Mitleidenschaft gezogen; vor allem das Auswendiglernen von Informationen sei davon betroffen.

Doch es gibt dennoch Grund zur Hoffnung für Musikfreunde: Perham rät nämlich, anstatt während des Lernens vorher zur Lieblingsmusik zu greifen; dann würde sich nämlich der erwähnte Arousal-and-mood-Effekt einstellen und das Lernen ginge so leichter von der Hand.

 

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