Was ist der Unterschied zwischen Protest-Wählern und Nicht-Wählern?

Was ist der Unterschied zwischen Protest-Wählern und Nicht-Wählern?

Im Vorfeld von bedeutenden Wahlen wie der Bundestagswahl hat man sich an eine umfangreiche Berichterstattung gewöhnt – und doch oder gerade deshalb kann es vorkommen, dass dabei Begriffe aus dem Politikjargon verwendet werden, deren Bedeutung man sich nicht sicher ist. Ein Beispiel sind die Begrifflichkeiten „Protest-Wähler“ und „Nicht-Wähler“: Hier liegt die Besonderheit vor, dass nicht nur diese beiden Wähler-Typen voneinander unterschieden werden müssen; hinter beiden Begriffen verbirgt sich gleichzeitig eine Vielzahl von Motiven, die meist der Einfachheit halber mit dem Wort „Nicht-Wähler“ oder „Protest-Wähler“ zusammengefasst werden. Die Hintergründe beider Begrifflichkeiten sollen im Folgenden beleuchtet werden.

Nicht-Wähler und ihre Motive

Bleibt ein stimmberechtigter Bürger der Wahlurne fern, stellt sich natürlich die Frage nach den individuellen Gründen. Doch zunächst ist festzustellen, dass der allgemeine Rückgang der Wahlbeteiligung ein bekanntes Phänomen ist – und das nicht nur hierzulande: Vergleicht man die Wahlbeteiligungs-Quoten weltweit, ist Deutschland sogar im oberen Sektor angesiedelt. Dennoch ist der Anstieg des Nicht-Wähler-Anteils um fast 7 Prozent im Vergleich der Bundestagswahlen 2005 und 2009 eine signifikante Negativentwicklung. Umso mehr erscheint es sinnvoll, die möglichen Motive der Nicht-Wähler zu ergründen.

Eine sehr einfache und klare Unterscheidung von Nicht-Wählern ist die in zufriedene und unzufriedene Bürger. Die erste Gruppe macht von ihrem Wahlrecht deshalb nicht Gebrauch, weil sie an der momentanen Lage bzw. der aktuellen Regierung im Land nichts oder nur wenig zu beanstanden haben. Einer gegenteiligen Auffassung ist die zweite Gruppe von Nicht-Wählern, die ihren Unmut durch Fernbleiben vom Wahlbüro zum Ausdruck bringen wollen. Einen weiteren Erklärungsversuch führt die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) an: Seit der Gründung der Bundesrepublik 1949 sei in Deutschland ein Prozess der Individualisierung erkennbar, der mit sich bringe, dass das Wahlrecht nicht mehr als Bürgerpflicht angesehen werde.  Auch eine steigende Unzufriedenheit der Deutschen mit politischen Institutionen – allen voran das Parteiensystem – könne als Ursache für sinkende Wählerzahlen herangezogen werden.

Protest-Wähler und ihre Beweggründe

Ein Protest-Wähler stimmt in der Regel für eine Partei, deren Aussichten auf eine Regierungsbildung gering sind, um seine Unzufriedenheit gegenüber den Volksparteien CDU und SPD auszudrücken. Dieser Wähler-Typus legt also Wert auf eine Signalbotschaft, wobei das Programm der gewählten (Klein-)Partei eine untergeordnete Rolle spielt. Die für Protest-Wähler in Frage kommenden Parteien gehören in der Regel zum links- bzw. rechtspopulistischen Kreis. Über die Zusammensetzung der Wählerschaft dieser Randparteien herrscht jedoch Uneinigkeit; Wähler kleinerer Parteien jedoch umfassend als Protest-Wähler zu klassifizieren, würde dem komplexen Sachverhalt nicht gerecht werden.

 

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