Stigmatisierung von Übergewicht – Auswirkungen auf Betroffene

Stigmatisierung von Übergewicht - Auswirkungen auf Betroffene

In einer Gesellschaft, in der die Oberfläche, das Äußere, immer wichtiger wird als die sogenannten inneren Werte, gelten Menschen mit Ecken und Kanten als nicht gut genug. Die modernen Werbespots suggerieren uns stetig dünn, gut gelaunt und perfekt gestylt zu sein. Das Motto lautet „funktionieren“. Wer sich diesem Credo entgegengestellt, wird schnell ausgegrenzt und als Versager abgestempelt. So oder so ähnlich verhält es sich auch mit übergewichtigen Menschen. Ihr Übergewicht wird zumeist als Makel oder Schwäche gedeutet.

Übergewicht wird demnach von vielen Betroffenen als Stigma empfunden. Die Gesundheitssoziologin Andrea Bombak von der University of Manitoba in Kanada hat in einer Studie erforscht, wie adipöse Männer und Frauen mit dieser Reaktion der Gesellschaft umgehen. Aus der Studie haben sich vier unterschiedliche Typen ergeben.

Die Hoffnungsvollen

Zu den vier Typen, die Bombak im Rahmen der Studie ausmachen konnte, gehören zum einen die Hoffnungsvollen. Diese Personengruppe glaubt daran, dass der feste Wille zu einer Gewichtsveränderung führen kann. Sie sind stetig darin bestrebt Diäten und Ernährungsumstellungen auszuprobieren.

Die Verzweifelten

Das Gegenteil der Hoffnungsvollen sind die Verzweifelten. Sie sind an den genannten Maßnahmen gescheitert und fühlen sich deshalb schlecht und schuldig. Ihrem Selbstwertgefühl entsprechend sind sie nicht diszipliniert genug eine Gewichtsreduktion umzusetzen.

Die Resignierten

Ein Typ, der sich in der Mitte zwischen den beiden Erstgenannten befindet, ist der Resignierte. Auch dieser Typ hat bereits aufgegeben eine Gewichtsreduktion anzustreben. Er ist zwar ebenfalls gescheitert, gibt sich allerdings nicht selbst die Schuld für diesen Umstand, sondern erkennt, dass es ihm – möglicherweise aufgrund seiner genetischen Anlagen – schwerer fällt abzunehmen als anderen Menschen.

Die Akzeptierenden

Und dann sind da noch die Akzeptierenden. Sie leben offen und zufrieden mit ihren Körpermaßen und weisen eine Gleichsetzung von Adipositas und krankhafter Faulheit zurück. Sie haben sich in ihr Leben mit den Pfunden gefügt und setzen dem Magerwahn ein gesundes Maß an Selbstwertgefühl entgegen.

Diese vier Typen zeigen auf, dass übergewichtige Menschen starke Reaktionen von ihrer Umwelt empfangen. Von Geringschätzung bis zur Ablehnung ist alles vertreten. Jeder Mensch geht mit diesen Reaktionen allerdings anders um und verwertet diese vor allem auf andere Weise. Deutlich wird allerdings, wie belastend es für Betroffene sein kann, wenn sie stetig von einer auf die Oberfläche und das Aussehen des Menschen fixierten Gesellschaft als faul und krank stigmatisiert wird, weil sie nicht einer Norm entspricht, die ihrerseits fragwürdig geworden ist.

 

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