Ständiges Nörgeln zersetzt die Liebe

Ständiges Nörgeln zersetzt die Liebe

Muss man wirklich seinem Partner ständig vorhalten, was einen an ihm nervt? Psychologen haben herausgefunden, dass nichts so sehr die Liebe zersetzt wie ständiges Nörgeln. Sie raten daher zu einer anderen Vorgehensweise.

Nach Meinung von Therapeuten und Psychologen kann häufige Kritik am Partner eine Beziehung schwer belasten. Niemand wird gerne kritisiert. Durch ständiges Nörgeln werten wir das Verhalten unseres Partners ab und versuchen ihm unsere eigenen Prinzipien und Verhaltensweisen aufzudrängen. Doch Kritik löst in den meisten Fällen bloß Wut oder Trotzreaktionen aus. Diese Reaktionen führen dann zu Streit und es wird keine konstruktive Lösung gefunden. Dabei ist es laut den Experten gar nicht schwer, bestimmte störende Verhaltensweisen seines Partners zu ändern.

Kooperation durch Feedback

Menschen mögen es zwar nicht, den Vorschriften anderer zu gehorchen, aber wir kooperieren gern. Fühlen wir uns nicht abgewertet durch unseren Partner, lassen wir durchaus mit uns reden. Hat man also nicht das Gefühl, seine eigenen Prinzipien und seinen Stolz zu verlieren, sind die meisten Menschen durchaus bereit, ihr Verhalten zu ändern, um den Partner nicht zu verletzen.

Warum kommt es aber häufig in Beziehungen zu destruktiver Kritik? Der Psychologe Steven Stosny aus Washington hat mehrere Bücher geschrieben (zum Beispiel: Schatz, wir müssen gar nicht reden!) und berät Gerichte zum Thema der Gewalt und Eskalation in Beziehungen. Laut Stosny wird Kritik oftmals unterschätzt, da sie zuerst recht harmlos erscheint. Steht eine Beziehung noch am Anfang, können die Partner meist ein wenig Kritik gut wegstecken. Nach und nach kann ständiges Kritisieren jedoch verletzend sein und am Ende nur noch abgewiesen werden.

Daher erklärt der Psychologe Paaren immer wieder den Unterschied zwischen destruktivem Nörgeln und konstruktivem Feedback. Nicht weil Steven Stosny Psychologe ist und viel wert auf funktionierende soziale Beziehungen legt, sondern weil es wirklich stimmt. Feedback kann helfen, Kritik bewirkt meist das Gegenteil. Kritik konzentriert sich laut Stosny lediglich darauf, was schief läuft, Feedback hingegen hebt hervor, wie man gemeinsam an einer Lösung arbeiten könnte. Feedback bezieht sich auf konkrete Situationen und Verhaltensweisen, Kritik nimmt den Partner ins Visier, oftmals in einer viel zu allgemeinen Art und Weise.

Leicht ist es nicht, doch es lohnt sich

Durch Kritik fühlt sich der Partner abgewertet, Feedback ermutigt dazu, etwas zu verbessern. Durch Kritik schreiben wir einem Menschen die Schuld zu, mit Feedback stellen wir eine Lösung in Aussicht. Kritik übt eine gewisse Kontrolle über den anderen aus, Feedback respektiert die Eigenständigkeit und die Prinzipien des Partners.

Wenn man sich dieses Schema vor Augen hält, läuft man nicht Gefahr in die Spirale von Streit und Schuldzuweisung abzurutschen. Viele Paare, die zu Stosny kommen, sind bereits seit Jahrzehnten in der gegenseitigen Kritik gefangen. Versuchen sie dann umzuschalten zu konstruktivem Feedback, dauert es meist eine Weile bis es funktioniert. Vorwürfe und Verachtung klingen oft auch unterschwellig mit, obwohl die Partner sich bemühen, konstruktiv an gemeinsamen Lösungen zu arbeiten. Es ist also keinesfalls einfach, nicht mehr zu kritisieren, sondern Feedback zu geben. Doch es lohnt sich in allen Bereichen des Lebens, nicht nur in der eigenen Beziehung.

 

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