Angst in der Liebe: Zwei Grundformen

Angst in der Liebe: Zwei Grundformen

Angst in der Liebe ist ein weitverbreitetes Phänomen. Grundsätzlich gibt es viele unterschiedliche Angstformen und die Auslöser sind so verschieden wie die Menschen, die sich auf das Abenteuer Liebe einlassen. Dennoch lassen sich die gesamten Ängste auf wenige Arten zurückführen, die dann auch bestimmend für das Verhalten sein können.

Verlustangst – Kindheit und Erwachsenenalter

Eine häufige Angst bezüglich der Liebe ist die Verlustangst. Die Angst selbst kann sich dabei auf Objekte oder einen Menschen beziehen. In vielen Fällen äußert sich diese Angst in Form von Eifersucht.

Grundsätzlich handelt es sich bei der Verlustangst um ein Gefühl, das entwicklungsbedingt auftritt. Es wird von Kindern entwickelt und gehört daher zu den üblichen Entwicklungsschritten. Diese Angst tritt dann auf, wenn das Kind bemerkt, dass es von seiner Mutter unabhängig ist und von ihr verlassen werden kann. Unsicherheit ist dann das Resultat und das Kind beginnt sich an die Mutter zu klammern und weint, sobald sie außer Reichweite ist.

Es erlebt das Verschwinden auf Zeit als reale Trennung und somit als potenzielle Gefahr, denn ohne die Mutter meint es nicht überleben zu können. Je enger die Bindung zur Bezugsperson, desto größer wird die Angst, wie die Psychologie inzwischen weiß. Je mehr Bezugspersonen vorhanden sind, desto geringer ist die Verlustangst.

Auf die Liebe übertragen bedeutet dies, dass Verlustangst dann auftritt, wenn die Gefahr besteht, die geliebte Person könne sich entfernen. Häufig wird die Angst der Erwachsenen bereits in der Kindheit geboren. Dies ist dann der Fall, wenn immer wieder Bezugspersonen einfach aus dem Leben schwinden, sodass keine feste Bezugsgröße in der Kindheit vorhanden war. Im Erwachsenenalter richtet sich diese Befürchtung auf den Partner. Eine Angst, die auch nach Jahren noch vorhanden sein kann.

In vielen Fällen geht diese Problematik dann auch mit Selbstunsicherheit einher. Die Personen fühlen sich nur sicher, wenn der Partner sich in direkter Nähe befindet. In vielen Fällen wird sogar davon ausgegangen, dass ohne den Partner nichts mehr funktioniert und der Alltag nicht bewältigt werden kann. Im Ergebnis sind die Personen emotional erpressbar, da sie die Trennung vermeiden möchten. Zugleich klammern sie sich an den Partner und versuchen, seine Wünsche ständig zu befriedigen, wodurch allerdings eine Trennung riskiert wird, da die Anklammerungstendenzen eine Entwicklung der Beziehung unmöglich machen.

Die Angst vor Nähe – Beziehungsangst

Liebe und Angst gehören auch im gegenteiligen Fall zusammen. Die Beziehungsangst ist ebenfalls verbreitet. Sie äußert sich dadurch, dass ein Mensch den Partner zunächst umgarnt und Signale aussendet, die darauf schließen lassen, dass er eine Beziehung eingehen möchte. Tritt die Partnerschaft dann ein, zieht er sich zurück und wirkt distanziert und kühl. Er sucht nicht die Nähe des Partners, sondern agiert vielmehr als Alleingänger. Diese Form der Angst wird ebenfalls bereits oftmals in der Kindheit angelegt. Ein Grund hierfür kann die Angst vor dem Verlust sein, der dann eintritt, wenn die geliebte Person plötzlich aus dem Leben tritt.

Der Betroffene hat dann Angst vor den negativen Emotionen und seelischen Schmerzen, die mit einer Trennung verbunden sind. Weit häufiger wurde das Problem allerdings dadurch angelegt, dass die Beziehung zu einem Elternteil beeinträchtigt war. Die Beziehung zu anderen Menschen wird dann immer mit einem seelischen Schmerz assoziiert, sodass eine Partnerschaft im schlimmsten Fall unmöglich wird.

In einigen Fällen sind es auch die vorhergehenden Partnerschaften, die zu diesem Problem führen. Ständige Enttäuschungen führen dazu, dass sich die Angst vor einer nächsten Enttäuschung tief verankert, sodass dadurch eine Bindungsangst entsteht. Die Abweisung des Partners ist dann eine Folge der Angst vor einer neuerlichen Enttäuschung.

Weit verbreitet ist diese Form auch bei Menschen, die einen großen Freiheitsdrang verspüren. Sie befürchten, dass sie ihre Freiheit verlieren und vom Partner abhängig sind. Diese Sichtweise muss objektiv nicht vorhanden sein. Vielmehr reicht der subjektive Eindruck, damit diese Personen Abstand zum Partner hält.

Was kann getan werden?

Gegen die Ängste helfen in der Regel keine kurzzeitigen Interventionen. Eine Paartherapie kann wirksam sein, muss allerdings über einen langen Zeitraum hinweg durchgeführt werden. Vor allem bei Betroffenen, die ihr eigenes Verhalten nicht als Angst einschätzen, gestaltet sich eine Therapie schwierig, denn sie setzt Einsicht voraus. In solchen Fällen sollte Vertrauen dem Behandelnden gegenüber aufgebaut werden. Wird das Vertrauen über eine lange Zeit hinweg belohnt, dann nehmen auch die Ängste ab. Zugleich ist Verständnis für die Gefühle des Betroffenen eine Möglichkeit, um die Ängste zu minimieren.

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