Leidensdruck für Juckreizpatienten und das Juckreizgedächtnis
Juckreiz ist eine ernst zunehmende Problematik für viele, die einmal an einer Hautkrankheit litten und mit dem Kratzen nicht aufhören können – denn es bilden sich bei langem Kratzen neue Rezeptoren und ein sogenanntes „Juckreizgedächtnis“, dass die Patienten nahezu in den Wahnsinn treiben kann. Viele können nicht mehr schlafen oder werden depressiv. Um so wichtiger ist eine frühe Behandlung.
Pruritus
Circa fünfzehn Prozent der deutschen Bevölkerung leiden unter Pruritus, was einen über sechs Wochen anhaltenden Juckreiz bezeichnet. Lange war Juckreiz nur eine Unterkategorie der Schmerzen und wurden psychologisch auch dementsprechend behandelt. Inzwischen widmen sich jedoch auf Grund neuer Forschungsergebnisse mehr Wissenschaftler diesem Thema, denn die Folgen für Patienten und das Gesundheitssystem können gravierend sein. Inzwischen wird Juckreiz in seinem Gesamtverlauf sogar mit Suizidversuchen in Verbindung gebracht.
Diese schweren Folgen sind so zu erklären, dass bei häufigem Kratzen der Körper dies als Signal wahrnimmt, dass alles was juckt gefährlich ist und daher so schnell wie möglich als sensorischer Reiz ans Gehirn weitergegeben werden sollte, um die Gefahr – zum Beispiel durch Kratzen – abzuwenden. Hierfür bilden sich Rezeptoren, die zuvor für die Umwandlung von Schmerzreizen in der Haut zu neuronalen Signalen zuständig waren, zu Rezeptoren für Juckreize um – was die Belastung für die Patienten natürlich noch erhöht. Heutzutage ist ein Juckreiz seltenst lebensgefährlich, vielmehr die Folgen des Konzentrationsmangels und der verminderten Fähigkeit seinen Alltag zu bewältigen, machen ein Individuum behandlungsbedürftig.
Ursachen und Behandlung
Als Ursache für Pruritus können auch mangelnde Hygiene oder Allergien herangezogen werden, aber es können auch schwerwiegende chronische Krankheiten sein, mit denen dieses Phänomen einhergeht. Zum Beispiel kann er ein Warnsignal vor dem Auftreten von Tumoren sein. In jedem Fall empfiehlt sich ein sofortiger Arzt-Besuch – Auch bei harmlosen Fällen sollte die Bildung des „Juckreizgedächtnisses“ zur Prävention psychischer Spätfolgen verhindert werden. Die Behandlung sollte vor Allem auch deswegen frühzeitig einsetzen, da noch keine effektive medikamentöse Behandlung gefunden wurde. Deswegen werden vielen Patienten Antidepressiva, Antihistaminika und andere Medikamente verabreicht, die jedoch Nebenwirkungen hervorrufen und daher als Produkte durch neue Forschung ersetzt werden müssen. Auch Entspannungsübungen können helfen. Da es sich beim Kratzen um eine unbewusste Reaktion auf einen Reiz handelt, kann die Erhöhung der Achtsamkeit eine Barriere zwischen Reiz und Reaktion setzen, die den Automatismus aus der Handlung nimmt, das Ertragen des Juckens ohne das Kratzen ermöglicht. So kann sich die Haut regenerieren und die Juckreiz-Rezeptoren wieder ausbauen, die vorher das Bedürfnis noch verstärkt haben.
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