Warum verteidigen Menschen eine Diktatur?

Warum verteidigen Menschen eine Diktatur?

Es gibt immer wieder Umstände, die offensichtliche negative Folgen für den Menschen haben. Dennoch werden viele dieser Systeme von den Betroffenen verteidigt.

Sowohl Diktaturen als auch Gewaltbeziehungen werden weiterhin gelebt und jeder Widerstand von außen wird abgelehnt. Stellt sich die Frage, warum die Betroffenen auf diese Weise reagieren?

Erste Studien gehen von div. Gründen aus

In den vergangenen Jahrzehnten wurden vielfach Untersuchungen zu diesem Thema durchgeführt. Werden diese Ergebnisse isoliert betrachtet, ergeben sich daraus kaum Anhaltspunkte. Nur durch die Kombination und Auswertung aller Studien ist es möglich, die Gründe für dieses Verhalten zu ergründen. Diese Auswertungen wurden von Wissenschaftlern der University of Waterloo und der Duke University vorgenommen.

Vier Gründe konnten bislang exploriert werden, weshalb ungerechte Machtverhältnisse angenommen und sogar vielfach verteidigt werden. Dabei scheinen die Betroffenen die Verhältnisse nicht automatisch anzunehmen. Vielmehr sind es mehrere Umstände, die dazu führen, dass sie die Situationen über sich ergehen lassen. Diese Umstände sind vollkommen unabhängig davon, ob es sich bei dem dominanten Part um eine allgemeine Gruppierung, wie den Staat, oder um eine einzige Person handelt.

Äußere Bedrohungen & Gruppendynamik

Ein Grund ist eine äußere Bedrohung. Wird eine Gruppe von außen bedroht, unterstützen sich die Mitglieder einer Gruppe gegenseitig. Dies ist unabhängig davon, ob es sich dabei um die Familie oder auch einen Staat handelt. Die Menschen neigen aus psychologischer Sicht dazu, das derzeit dominierende Systeme als effektiv anzuerkennen. Zugleich sprechen sie dem System eine Berechtigung zu. Diese Meinung wird noch dadurch verstärkt, wenn ein Feindbild oder eine Bedrohung der Gruppierung vorhanden ist, wie die Forscher herausfanden.

Diese Erkenntnisse sind dabei keineswegs neu. In der Pädagogik – besonders in der Gruppendynamik – ist bereits seit langer Zeit bekannt, dass ein Feindbild eine Gruppe zusammenbringt. Dies geht sogar soweit, dass Außenseiter plötzlich vollwertige Gruppenmitglieder sind und sich nahtlos in die Gruppierung einfügen. Ein Feindbild hat daher positive Auswirkungen auf die Gruppe, sodass viele Pädagogen sich selbst zum Feind der Gruppe machen, um das soziale Gebilde zusammenzuführen.

Abhängigkeit & Kontrollverlust

Ein weiterer Grund ist die Abhängigkeit vom bestehenden System. Diese muss allerdings nicht wirklich objektiv gegeben sein. Vielmehr wird die Abhängigkeit oftmals subjektiv eingeschätzt. Je weniger Freiheiten eine Person geniesst, desto eher wird sie die Diktatur verteidigen. Dies scheint sowohl für die Familie als auch für den Staat und andere Gruppen zu gelten. Ist eine Person abhängig, dann kann sie nicht aus der Situation ausbrechen, wodurch dann das Gebilde unterstützt wird.

Zugleich unterstützen die Betroffenen das System, wenn sie keine Kontrolle über die Umstände und Aspekte haben. Auch dieser Umstand ist immer von der subjektiven Sichtweise abhängig. Gängige Beispiele hierfür sind beispielsweise die Energieversorgung, das Schulsystem oder auch die Regelungen verschiedener Institutionen. Immer besteht der Glaube, dass die Menschen von diesen Einrichtungen abhängig sind.

Gründe können nur vermutet werden

Aus welchem Grund der Mensch schließlich in jener Weise reagiert, konnte bisher nicht zweifelsfrei herausgefunden werden. Daher sollen zukünftig weitere Studien folgen, die genau diese Erklärung liefern können. Allerdings – so eine Vermutung – können diese Phänomene aus einem Selbsterhaltungstrieb heraus entstehen. Sicherheit ist für den Menschen wichtig, wie vielfach bewiesen wurde. Ein bekanntes System bietet diese Sicherheit – unabhängig davon, wie sich die Verhältnisse gestalten. Das System sichert daher das Überleben.

 

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