Drogen-Hysterien am Beispiel Crystal Meth

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Drogen-Hysterien am Beispiel Crystal Meth

Drogensucht ist längst kein Tabuthema mehr. Der Psychopharmakologe Carl Hart findet allerdings, dass viele Risiken von Drogen von den Medien und auch Medizinern bizarr übertrieben werden. Hart ist Professor an der Columbia University of New York und untersucht dort die Wirkung von illegalen Betäubungsmitteln. In einem Labor untersucht er mit Hilfe von Probanden die Wirkung von Haschisch, Crack, Kokain und Crystal Meth. Seine Forschung ist von der Ethik-Kommission abgesegnet.

Seine Forschungen versteht Hart als Beitrag zu der Eruierung von vernünftigen und wirksamen Therapien bei Drogensucht. Sein aktuellster Forschungsgegenstand ist Crystal Meth. Die Wirkung dieser Droge, die seit den 60er Jahren Hochkonjunktur erfuhr, ist unbestritten. Ein gesteigertes Hoch mit erhöhter Aktivität, wird am nächsten Tag durch ein psychisches Tief und oftmals auch Depressionen oder Psychosen abgelöst.

Hart betont zwar die Langzeitfolgen und Risiken von Drogen wie Crystal Meth, er warnt allerdings davor Ausnahmefälle zu Regelfällen aufzuputschen wie es die Medien teilweise tun. Dadurch würde das Vertrauen in gute Forschungen zu illegalen Drogen aufs Spiel gesetzt. Hart schätzt, dass nur etwa 10 bis 20 Prozent der Crystal Meth Konsumenten tatsächlich süchtig werden, während in den Medien jeder Nutzer dieser Droge als Süchtiger propagiert wird.

Perspektivlosigkeit ist das Problem

Hart hat selbst eine gezeichnete Kindheit hinter sich. Gewalt, Alkoholmissbrauch und viele weitere schlimme Dinge waren für ihn an der Tagesordnung. Auch er kiffte und konsumierte Kokain. Als er allerdings die Möglichkeit bekam eine akademische Laufbahn einzuschlagen, ließ er die Drogen sein und konzentrierte sich auf sein neues Leben. Perspektivlosigkeit führe bei vielen Jugendlichen zu Drogenkonsum. Hart wollte verstehen, warum so viele Menschen zu illegalen Drogen greifen und deckte im Zuge seiner Arbeit zahlreiche Forschungsfehler auf. Ihm ist es wichtig, dass die Tragweite von Drogenkonsum deutlich wird. Allerdings sei eine Überinterpretation auch immer Werkzeug zu Stigmatisierung von Personengruppen. Dazu zählen am Beispiel Crystal Meth beispielsweise Schwule und Arme. Hart sieht das größte Risiko darin, dass unsere Kinder uns nicht mehr glauben, wenn wir sie vor Drogen warnen, weil wir sie anlügen. Ehrlichkeit ist seiner Meinung nach noch der beste Weg gegen illegale Drogen.

 

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