Wie die psychische Verfassung von Müttern die Ernährung ihrer Kinder beeinflusst
In einer gemeinsamen Studie haben das Norwegian Institute of Public Health (NIPH) und die Universität Oslo interessante Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen der psychischen Verfassung von Müttern und den Ernährungsgewohnheiten ihrer Kinder festgestellt. Einbezogen wurden rund 28.000 Frauen mit Kindern im Alter von 18 Monaten. Die Forscher gingen dabei von dem Gedanken aus, dass die Folgen von Fehlernährungen in diesem Lebensabschnitt schwer zu korrigieren sind.
Den Müttern wurde jeweils eine Auflistung von 36 Nahrungsmitteln und Getränken vorgelegt und sie wurden gebeten anzugeben, wie oft sie die genannten Dinge jeweils ihren Kindern anbieten. Wie sich herausstellte, zeigten Mütter, die eher unsicher und labil sind und ein geringeres Selbstwertgefühl aufweisen, ein deutlich erkennbares Verhaltensmuster. Obwohl sie sich der Tatsache bewusst sind, welche Lebensmittel gesünder und welche eher ungesund sind, geben sie den Kindern signifikant häufiger ungesunde Speisen und Getränke als Mütter mit einer anderen psychischen Konstitution.
Dabei entwickeln diese labileren Mütter durchaus sehr vernünftige und strikte Vorstellungen davon, was ihre Kinder essen und trinken sollten, doch es gelingt ihnen nicht, sie im täglichen Umgang mit den Kindern konsequent umzusetzen. Schuld daran ist vermutlich die aufgrund der eigenen Schwäche im Vergleich zu anderen Müttern reduzierte Fähigkeit, Konflikte auszuhalten. Der Zusammenhang von psychischer Labilität und Schwierigkeiten in der Alltagsbewältigung, so auch der Erziehung, waren bereits lange Zeit bekannt. Welche konkreten Zusammenhänge dieser Tatsache zugrunde liegen, konnte die angeführte Studie belegen.
Die Versuche der Mütter, ihre Vorstellungen von gesunder Ernährung durchzusetzen, führen bei den Kindern zu gesteigertem Verlangen nach den ihnen vorenthaltenen Dingen. Sie reagieren mit Quengeln oder mit Wutausbrüchen, denen die von diesen Reaktionen zusätzlich verunsicherten und überforderten Frauen dann nachgeben. Bereits frühere Studien haben erwiesen, dass besonders in stark kontrollierenden Familiensituationen der Konsum von Süßigkeiten und anderen ungesunden Nahrungsmitteln sehr hoch ist. In Reaktion auf die Ergebnisse dieser Untersuchung wurde vorgeschlagen, Mütter durch gezielte Programme bei der Bearbeitung von Stress und Unsicherheiten zu unterstützen, um sie psychisch zu stärken und ihre Durchsetzungsfähigkeit in Konfliktsituationen mit den Kindern zu erhöhen.
Online Beratung – Unsere Empfehlung
Diese Berater stehen aktuell für eine ausführliche Beratung in diesem Bereich zur Verfügung und geben Antwort auf Deine Fragen.