Charakterbildung bei Kindern – Werte und Glaube
Religion in der Erziehung? Nicht zuletzt durch den Missbrauchskandal in der katholischen Kirche sehen sich viele in ihrer Meinung bestärkt, das Konzept der Religion sei ein längst überflüssig gewordenes Relikt vergangener Zeiten und habe seit Menschengedenken nur einem Zweck gedient: den Menschen unterwürfig zu machen.
Diese Sichtweise mag arg überspitzt klingen, doch was in leidenschaftlichen Tiraden gegen „die Kirche“ oft fehlt, ist eben eine offene, zu Kompromissen bereite Einstellung. Ist die gegeben, kann der Blick auf einige Grundsätze und Werte des christlichen Glaubens gelenkt werden, deren Gültigkeit wohl kaum jemand anzweifeln wird. Und da das Christentum hierzulande die personenstärkste Konfession darstellt, wollen wir uns im Folgenden auch vorrangig mit dem christlichen Glauben und seiner möglichen Bedeutung in der Erziehung beschäftigen.
Schaut man sich in der heutigen Welt um, scheint es für Glauben und seine Ausübung kaum noch einen Platz zu geben: Im 21. Jahrhundert wachsen Kinder auf im Bewusstsein, Zugang zu einer kaum vorstellbaren Zahl an Möglichkeiten zu haben: Das Internet lädt ein in eine Welt, die keine Grenzen zu haben scheint; der nächste Videoclip, der nächste Informationsfetzen ist nur ein Link entfernt. Und ob wir es wollen oder nicht: Durch die ungeheure Zahl an Informationen, die tagtäglich auf uns einprasseln, verändert sich auch die Art und Weise, wie wir unser Leben planen und wie wir uns schließlich fühlen.
Ein Beispiel wäre die Berufswahl: Sich überfordert zu fühlen vom Meer an Job-Beschreibungen, die das Internet zu bieten hat, gehört nach dem Schulabschluss fast schon zur Regel. Der rasante Wachstum der digitalen Welt bringt außerdem eine Reihe von ethischen Fragen mit sich: Welche Haltung vertrete ich meinem Nachwuchs gegenüber, wenn es um zum Beispiel um Internetpiraterie geht?
Wie kann die Vermittlung von Glauben nun bei der Charakterbildung des Kindes unterstützen? Um das zu erkennen, ist es wichtig, der Religion mit einer Offenheit zu begegnen, die heutzutage nicht selten unter den Tisch fällt; man kann dabei schon fast von einer Phobie vor althergebrachtem Wissen sprechen, das ersetzt wird durch einen unreflektierten Glauben an die Moderne. Begegnet aber zum Beispiel dem christlichen Glauben mit unbedingter Offenheit, kann man die Frage stellen: Welche Werte vermittelt die christliche Theologie und welche Bedeutung haben diese in unserer heutigen Zeit? Ein zentraler Gedanke des Christentums ist der der Nächstenliebe: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, so wird Jesus von seinen Jüngern zitiert.
Die Wichtigkeit, den diese Überzeugung gerade heutzutage besitzt, liegt auf der Hand: In Zeiten von Facebook und Co. spielen sich ein Großteil unserer Beziehungen im digitalen Raum ab – und erzeugen ein Leben ohne Nähe. Der christliche Glaube kann hier einen Halt gebenden Gegenpol darstellen in einer schnelllebigen Welt, die von uns und vor allem von unseren Kindern eines fordert: Dass wir Ruhe und Gewissheit in uns selbst finden.
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