Fördern Machtposen selbstsicheres Verhalten?
In sogenannten Jobcoachings lernen wir unter anderem wie wir uns selbstbewusst im Berufsleben bewegen. Eine bereits fünf Jahre zurückliegende Studie der Harvard Universität bestätigte, dass sogenannte Power-Posen dem Selbstbewusstsein zu Gute kommen und sich dies auch im alltäglichen Verhalten widerspiegelt. Wissenschaftler der Universität Zürich räumen mit diesen Ergebnissen auf und zeigen, dass das Einnehmen von Machtposen uns zwar Selbstsicherheit beschert, allerdings unser Verhalten nicht beeinflusst.
102 Männer und 98 Frauen konnten für die Studie als Probanden gewonnen werden. Diese mussten wahlweise Körperhaltungen, die viel Macht oder wenig Macht, ausstrahlen, einnehmen. In der Folge sollten sie zwischen einer risikoreichen und einer relativ sicheren Finanzierungsvariante wählen. Erstere versprach eine Gewinnchance von bis zu fünf Prozent, sodass man entweder zehn Franken gewinnen konnte oder gar nichts und die zweite Variante versprach einen Betrag zwischen zwei und sieben Franken. Diese Versuchsanordnung war an das ursprüngliche Experiment der Harvard Universität angelehnt. Bereits an dieser Stelle zeigte sich, dass Machtposen nicht dazu führen, dass wir Menschen risikobereiter werden.
Keine Hormonveränderung durch Machtposen
Da die Harvard Studie damals eine Hormonveränderung durch die vorgenommenen Machtposen nahelegte, wurde dieser Aspekt ebenfalls untersucht. Dafür entnahm man den Probanden sowohl vor als auch nach der Durchführung Speichelproben. Weder eine Veränderung des Hormonhaushalts noch der Anstieg von Risikotoleranz konnten bemerkt werden. Fakt ist, dass Machtposen Selbstsicherheit vermitteln und Ruhe ermöglichen, wenn Nervosität angesagt ist. Die individuelle Wahrnehmung von Macht wird also beeinflusst, aber nicht das eigene Verhalten. Es kann also durchaus helfen sich vor einem Vortrag Mut zu zusprechen, aufrecht hinzustellen, die Schultern zu straffen und tief durchzuatmen. Das wird Ruhe bringen und kurzfristig Selbstsicherheit. Physiologische Prozesse erfahren dadurch allerdings keine Veränderung und das ist vermutlich auch gut so, denn Selbstsicherheit zu lernen, ist ein lebenslanger Prozess, der für jeden Menschen wichtig ist.
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