Wo schauen Männer bei Frauen als erstes hin? Der Eye-Tracker-Test
Wissen Sie, was man unter Okulographie versteht? Es ist ein anderes Wort für Eye-Tracking. Die Blickbewegungen einer Person werden aufgezeichnet. Diese werden als Fixationen, Sakkaden und Regressionen bezeichnet. Unter Fixationen versteht man Punkte, die genauer betrachtet werden bzw. an denen der Blick hängen bleibt. Sakkaden sind schnelle Augenbewegungen und Regressionen sind Sakkaden, die gegenläufig zur Leserichtung sind.
Warum ist Eye-Tracking so interessant?
Haupteinsatzgebiet ist eigentlich die Werbung und verwandte Gebiete wie Produktdesign. Aber auch im Bereich der Leseforschung hat das Eye-Tracking zu interessanten Ergebnissen geführt. In den Supermärkten wird getestet, wo der Kunde zuerst hinschaut. Die gewonnenen Ergebnisse helfen bei der Positionierung der Produkte in den Regalen: Die billigeren Waren nach unten, hochpreisige nach oben und das mittlere Preissegment mit guter Marge auf Blickhöhe beispielsweise. Bei Software und Webseiten wird der Eye-Tracker für Usability-Tests verwendet. Auch als Augen-Maus für körperlich beeinträchtigte Menschen wird er verwendet. Die Einsatzgebiete sind mannigfaltig, aber ursprünglich wurde der Eye-Tracker vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für den Einsatz auf der Internationalen Raumstation ISS entwickelt.
Eine psychologische Studie
Ein Ergebnis der Studie mal vorab: Als hätten wir es nicht sowieso schon gewusst, wohin Männer Frauen schauen. Aber mal ausführlicher: Forscher von der University of Nebraska haben mit Eye-Tracker-Systemen ausgestatteten studentischen Probanden Fotos von jungen Frauen gezeigt. Die Figuren dieser Damen wurden zuvor mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms noch systematisch verändert und verstärkt. Die Testpersonen scannten quasi die Figur kurz komplett ohne dem Gesicht besonders viel Aufmerksamkeit zu schenken. Dann blieben sie bei den sekundären Geschlechtsmerkmalen wie den Brüsten hängen. Besonders ausgeprägt war das Blickmuster, wenn auf den Fotos Frauen mit großen Brüsten und einer schmalen Taille waren. Derselbe Test wurde auch mit Probandinnen durchgeführt. Überraschend dabei war, dass die Damen die Fotos mit ganz ähnlichen Blickbewegungen betrachteten. Auch die Fixation war ganz ähnlich. Die Forscher vermuten, dass die getesteten Frauen sich mit den Damen auf den Fotos verglichen. Im zweiten Teil der Studie wurden die Probanden und Probandinnen gebeten, die Frauen auf dem Foto mal nach ihrem Erscheinungsbild und mal nach ihrer Persönlichkeit zu beurteilen. Die Männer differenzierten kaum. Sie schätzten Damen mit großem Busen und Wespentaille positiver ein. Frauen differenzierten bei ihren Geschlechtsgenossinnen wesentlich stärker zwischen diesen beiden Eigenschaften.
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