Warum entschuldigen sich Menschen nur selten?

Warum entschuldigen sich Menschen nur selten?

Fast jeder erlebt es in irgendeiner Form: Fremde Menschen rempeln einen an, drängen sich vor, stehen im Weg oder greifen in wesentlich schlimmerer Form ins Leben Anderer ein … ohne es für nötig zu erachten, sich dafür zu entschuldigen. Ältere kommentieren solche Situationen meist etwas hilflos mit der Bemerkung „schlechte Erziehung“ oder einem allgemeinen Verweis auf den „Verfall der Sitten“.

Manche sehen darin einen Ausdruck unserer „Ellbogengesellschaft“. Aber woran liegt es nun wirklich? – Die Antwort ist nicht einfach formuliert. Bezogen auf die genannten Deutungsversuche kann man wohl konstatieren, dass in all dem etwas Wahrheit steckt. Tatsächlich haben sich die Umgangsformen in unserer Gesellschaft stark verändert. Und ebenso richtig ist, dass solcher Mangel an sozialem Verhalten mit Erziehung zu tun hat.

Kinder lernen vom Beispiel der Erwachsenen, vor allem der Eltern, was richtig und falsch ist im Umgang mit anderen. Aber natürlich muss diese Entwicklung irgendwann begonnen und sich dann bei einem großen Teil der Bevölkerung etabliert haben. Das geht nicht von heute auf morgen und nicht von einer Generation zur nächsten. Das veränderte Sozialverhalten geht mit einer Entwicklung zu immer größerer Egozentrik einher. Gleichzeitig versuchen sich immer mehr Menschen durch Äußerlichkeiten zu definieren. Anstatt eine Persönlichkeit zu sein, versuchen sie, „Persönlichkeiten zu haben“.

Sie verlassen sich auf die Versprechen der Werbung und umgeben sich mit Konsumartikeln, von denen behauptet wird, dass sie bestimmte Eigenschaften mitbringen, die sich gewissermaßen auf den Eigentümer übertragen. Aber ein solches Konstrukt bietet nicht die (Selbst-)Sicherheit, die nötig ist, um sich zu einem Fehlverhalten zu bekennen oder sogar in einem Konflikt bestehen zu können. Früher konnten Menschen sich in solchen Fällen auf die gesellschaftlichen Normen des „guten Benehmens“ berufen, die Verhaltensregeln vorgaben und damit auch Sicherheit vermittelten.

Doch „Etikette“ und „Anstand“ sind heute weitestgehend auf die Lehrinhalte von Tanzschulen reduziert. So bleiben Menschen, deren Persönlichkeit nicht gut genug entwickelt ist, um auch in einer möglichen Konfliktgefahr zu bestehen, ihrer sozialen Verunsicherung ausgeliefert … und versuchen im Zweifelsfall durch Ignorieren des eigenen Fehlverhaltens und möglicherweise Andeutungen von Aggression einer Auseinandersetzung zu entgehen. Sich für etwas zu entschuldigen setzt Souveränität und Stärke voraus. Die aber fehlen heute vielen Menschen.

 

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