Das “perfekte” Licht macht glücklicher
Licht als neues Medikament und “Dopingmittel”? Ja, sagt das Team um den Lichtforscher Oliver Stefani vom Frauenhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation in Stuttgart. Sie arbeiten derzeit an einem interaktiv steuerbaren Lichtdesign für Büroräume unter dem Projektnamen „Virtual Sky“. Doch nicht nur eine Menge technisches Knowhow ist von Nöten, sondern vor allem psychologische Aspekte sind entscheidend.
Das Konzept
Der „Virtual Sky“ soll ein virtueller Himmel sein, der die natürlichen und dynamischen Lichtverhältnisse des tatsächlichen Himmels simulieren soll. Er soll so gesehen ein gläsernes Panoramadach ersetzen und somit die Mitarbeiter zu besseren Arbeitsleistungen animieren. In den letzten Jahren haben Forscher den Grundstein für diese neue Art der Arbeitsplatzgestaltung gelegt: Sie fanden einen Photorezeptor im menschlichen Auge, der auf bestimmte Lichtfrequenzen mit dem Ingangsetzen verschiedener Hormonreaktionen reagiert. So stoppt er beispielsweise bei blauem Licht die Melatonin-Produktion und kurbelt stattdessen die Serotonin-Synthese an.
Kurz gesagt macht blaues Licht uns also munter und aktiv. Das denkt sich mit den Ergebnissen aus der Schlafforschung, nach denen blaues Licht am Abend den Biorhythmus völlig durcheinander bringt, da es die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmt. Einige Forscher gehen sogar davon aus, dass künstliches kaltes Licht aus Energiesparlampen am Abend das Risiko an Depressionen, Krebs oder Herzinfarkt zu erkranken, erhöht. Fördernd wirken sich die selben Birnen jedoch im Arbeitskontext und am frühen Morgen aus. Psychologen empfehlen außerdem einen täglichen kurzen Morgenspaziergang, der als „natürliche Lichtdusche“ verstanden werden kann.
Diese kann wiederum positive Effekte auf Winterdepressionen und Müdigkeit im Allgemeinen haben. Bereits ab 10.000 Lux werden die aufheiternden chemischen Prozesse in Gang gesetzt, was sogar mit einem bedeckten Himmel sicher erreicht werden kann.
Noch einen Schritt weiter
Wer denkt, dass der „Virtual Sky“ schon Zukunftsmusik ist, der sollte noch einige Sätze weiter lesen. Die selben Forscher vom IAO arbeiten nämlich ebenfalls an der Entwicklung eines interaktiven Büros, welches den Mitarbeiter mit den passenden Lichtdesigns unterstützen soll. Bei einem vollgepackten Emailpostfach und einem ständig klingelnden Telefon reagiert es mit beruhigenden Rosatönen und wenn die Gesichtssoftware Spuren von Müdigkeit erkennt, gibt es eine erfrischende Dosis blaues Licht. Na, wenn das mal nicht futuristisch ist!
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