Die schizoide Persönlichkeitsstörung

Die schizoide Persönlichkeitsstörung

Menschen, die unter einer schizoiden Persönlichkeitsstörung leiden, werden häufig als introvertierte und gefühlskalte Einzelgänger wahrgenommen. Und in der Tat empfinden die Betroffenen die zwischenmenschliche Ebene meist als anstrengend. Diese soziale Isolation kann nicht nur das Berufs- und Privatleben erheblich einschränken, sondern schlimmstenfalls auch zu Angststörungen, Depressionen oder Suchtverhalten führen.

Meist keine eindeutige Diagnose möglich

Zwar ist bei den Betroffenen ein durchaus ähnliches Muster erkennbar, doch gibt es große Unterschiede hinsichtlich der Ausprägung der jeweiligen Symptome. In den meisten Fällen meiden Personen mit einer schizoiden Persönlichkeitsstörung soziale Kontakte und fühlen sich bei Aktivitäten, die sie alleine ausüben können, deutlich wohler. Außerdem zeichnet sich dieses Krankheitsbild durch stark eingeschränkte Emotionen und ein abgeschwächtes Erleben von Gefühlen aus. Ein Arzt oder Therapeut kann eine schizoide Persönlichkeitsstörung lediglich anhand der aufgeführten und weiterer charakteristischer Symptome diagnostizieren. Hierfür werden das Verhalten der Betroffenen sowie ihre persönliche Wahrnehmung des Erlebten mittels einer Kriterienliste abgeglichen. Eine eindeutige Diagnose gestaltet sich jedoch bis heute meist schwierig.

Die Persönlichkeitsstörung in der Partnerschaft

Obwohl sich die Mehrzahl der Betroffenen eher einzelgängerisch verhält, so wünschen sich die meisten dennoch eine Partnerschaft oder leben bereits in einer Beziehung. Jedoch sind sowohl der Wunsch nach einer festen Partnerschaft als auch die bestehende Beziehung mit einem Lebenspartner oftmals stark geprägt von der Persönlichkeitsstörung. Nicht selten kommt es beispielsweise vor, dass schizoide Partner eine Fernbeziehung und getrennte Wohnungen bevorzugen, um eine gewisse Distanz wahren zu können. Dieses stark ausgeprägte Bedürfnis nach Abstand und Rückzugsmöglichkeiten kann auf den jeweiligen Partner durchaus verletzend wirken. Hier hilft es, wenn die schizoide Persönlichkeitsstörung bereits erkannt wurde und somit beide Partner auf die Bedürfnisse des jeweils anderen Rücksicht nehmen können. Auch Partner-Beratungen helfen unter Umständen, die durch die Persönlichkeitsstörung entstehende Distanz zu überbrücken.

Schwierigkeiten im Berufsleben

Im Berufsleben kann es durch eine schizoide Persönlichkeitsstörung zu erheblichen Schwierigkeiten kommen. In vielen Berufsfeldern werden Kompetenzen wie Kommunikations- und Teamfähigkeit mittlerweile sehr groß geschrieben. Ein Defizit in diesen zwischenmenschlichen Bereichen kann daher nachteilig für die Betroffenen auswirken oder als zusätzliche Belastung wahrgenommen werden. Aus diesem Grund leiden zahlreiche Betroffene als Folge ihrer schizoiden Persönlichkeitsstörung unter Depressionen, Suchtverhalten, Ängsten oder einem Burn-Out. Auch die sogenannte Depersonalisation tritt häufig in Verbindung mit diesem Krankheitsbild auf. Die Betroffenen fühlen sich unwirklich und fremd in ihrem Körper und ihrer eigenen Gedankenwelt.

Mögliche Entlastung im Alltag

Auch das Alltagsleben gestaltet sich für Menschen mit schizoider Persönlichkeitsstörung häufig schwierig. Durch die soziale Isolation werden Einkäufe oder Arztbesuche zur Herausforderung. Hierbei kann es wichtig sein, die Lebensumstände an die Bedürfnisse der Betroffenen anzupassen, um einen möglichst stressfreien Alltag zu garantieren und Ausgrenzung oder Unverständnis von Außenstehenden vorzubeugen. Wer sich beispielsweise in Menschenmassen besonders unwohl fühlt, könnte in einer ländlichen Umgebung mit einigen wenigen vertrauten Menschen, wie es in kleinen Dorfgemeinden der Fall ist, entspannter wohnen und leben. Nichtsdestotrotz werden Personen mit einer schizoiden Persönlichkeitsstörung leider häufig missverstanden und als kühl und distanziert abgestempelt.

 

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1 Kommentar
  1. Mellchen sagte:

    Ich weiß nicht ob ich diese “Störung” habe, auch wenn fast alles Geschriebene auf mich zutrifft. Aber ich kann aus Erfahrung sagen, dass das Leben auf dem Land alles Andere als “viel entspannter” ist. Je kleiner die Gemeinschaft umso mehr wird man von den Leuten beachtet. Je größer die Stadt umso “unsichtbarer” ist man. Hier in dem Dorf wo ich lebe, kann man nicht mal 5 Minuten an einer Stelle stehen bleiben, ohne dass irgendein Fremder ankommt und dich zutextet. Und es grüßt auch jeder an dem man vorbei läuft. In der Großstadt hingegen wird man nicht mal angesehen wenn man zusammen in einem Fahrstuhl steht. Ich vermisse die Großstadt. :(

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