Jede Lüge verführt zu einer weiteren

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass auf eine erfolgreiche Lüge meistens eine weitere folgt. Zudem werden die Lügen immer dreister. Das ständige Lügen wird nach einer gewissen Zeit zur Gewohnheit und stumpft unser Gehirn ab.

Wenn man sich durch Lügen einen Vorteil erschaffen kann, dann zweifeln wir vorerst, ob wir es tun sollen. Ein bestimmtes Hirnareal weist uns auf die Unehrlichkeit hin und bringt uns dazu, an die negativen Folgen für die anderen zu denken. Wenn wir immer wieder Lügen, reagiert dieses Hirnareal nicht mehr.

Wenn Lügen zur Gewohnheit wird

Wenn man nicht aufhört zu lügen, wird es zur Gewohnheit. Immer wenn wir uns einen Vorteil durch Unwahrheiten erschaffen können, tun wir es ohne zu zweifeln. Das schlechte Gefühl, dass wir zuvor beim eigennützigen Lügen hatten, verschwindet. Die Lügen gehören irgendwann zum Alltag und werden immer dreister.

Ein großer Betrug in der Finanzwelt hat meistens auch ganz klein angefangen. Es wurde zunächst mit kleinen Schummeleien begonnen, die dann immer größer wurden. Irgendwann denkt man nur noch an den positiven Effekt, den das Lügen auf einen hat. Man nutzt Situationen und Menschen aus, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen.

Der Schneeballeffekt beim Lügen

Wie ein rollender Schneeball, der immer größer wird, werden auch die Lügen meistens von Mal zu Mal größer. Den Grund dafür sehen Forscher in der Hirnregion der Amygdala. Lügt man eigennützig, so sinkt die Reaktion der Amygdala. Um so weniger die Hirnregion der Amygdala reagiert, umso dreister wurden auch die Lügen bei Versuchsdurchgängen.

Die verringerte Aktivität der Amygdala weißt auf eine abgeschwächte emotionale Reaktion hin. Beim Belohnungszentrum Nucleus accumbens konnte man während der Versuche keine Veränderungen erkennen. Die Lügen werden also immer größer, da die Reaktion des Amygdalas immer weiter abschwächt. Das Phänomen kann man auch in anderen Bereichen erkennen. Auch das Risikoverhalten und die Gewaltbereitschaft werden ähnlich beeinflusst.