Das bewirken Beschimpfungen
Donald Trump scheint es uns vorzumachen – Beschimpfungen sind in der Politik mittlerweile gang und gäbe. Was zunächst peinlich oder abstoßend wirken mag, ist aus wissenschaftlicher Sicht jedoch durchaus interessant.
Beschimpfungen: Aggressive Trainer schüchtern ein
Der US-amerikanische Präsidentschaftskandidat Trump äußert sich häufig aggressiv, dominant und einschüchternd. Doch was geschieht durch dieses Verhalten bei all jenen, die sich nicht als Alleinherrscher aufspielen? Im Jahr 2014 untersuchte Alexandra Bekiari, inwieweit Aggression und ein autoritäres Training im Sport Einfluss auf die Motivation der jeweiligen Sportler hat. Nach einer Analyse der Daten von 168 AthletInnen stellte die Forscherin einen eindeutigen, empirisch nachweisbaren Zusammenhang fest. All jene, die nach eigenen Angaben einen aggressiven Trainer erdulden mussten, zeigten deutlich weniger Freude am Sport und brachten sich außerdem weniger selbst in Entscheidungsprozesse ein. Insbesondere Frauen beschrieben ein Gefühl der Angst bei stark autoritären Trainingsmethoden.
Schüler und Studenten demotiviert
Daraus lässt sich der Schluss ziehen, so die Expertin, dass den Betroffenen durch verbale Aggression Motivation und Energie entzogen wurde. Auch im Klassenzimmer oder im Hörsaal führen aggressive und demütigende Lehrmethoden meist zu einem depressionsartigen Zustand der Schüler und Studenten. Sie fühlen sich hilflos und demotiviert. Auch die eigene Aggressivität droht in solchen Fällen zu steigen, der soziale Zusammenhalt wird dadurch gefährdet. Kelly Rocca und Sara Myers haben in einer Studie aus dem Jahr 2000 herausgefunden, dass insbesondere Angriffe auf den sozialen Hintergrund, den Charakter und die Kompetenz zu einem deutlichen Motivationsnachlass führen. Auch Flüche oder aggressive und beleidigende Gesten haben einen ähnlichen Effekt, so die Wissenschaftlerinnen.
Aggressionsspirale ohne Ende
Wenn wir mit verbaler Aggression konfrontiert werden, beeinträchtigt uns das demnach, es schwächt uns. Bis zu einem Punkt, an dem wir uns wehren und ebenfalls aggressiv werden. So entsteht dann eine Aggressionsspirale, die kein Ende zu haben scheint, da durch mehr Aggression sogleich mehr Angst erzeugt wird. Trump und alle anderen, die sich aggressiv verhalten oder andere beschimpfen, wissen um genau dieses Phänomen. Sie wollen es sich zu eigen machen, um ihre Gegner zu schwächen.
Kontra geben mit Humor
Um Motivations- und Energieverlust vorzubeugen wäre es daher wichtig, in der Öffentlichkeit sowie auch in Klassenräumen Richtlinien zu vereinbaren, die unser Selbstwertgefühl schützen. Leider wird dies wohl eine Utopie bleiben. Donald Trumps wird es immer wieder geben. Daher ist es wichtig zu lernen, damit umzugehen, wenn wir mit solchen Aggressionen konfrontiert werden. In jedem Fall sollte man klar Stellung beziehen und sich gegen ein derart verletzendes Verhalten wenden. Auch Humor kann dabei helfen, verbaler Aggression auf einer überlegenen Ebene zu begegnen.
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