Die Anti-Porno-Bewegung aus den USA

Die Anti-Porno-Bewegung aus den USA

Webtraffic-Analysen zeigen auf, dass jede zehnte Internetseite, die in Deutschland aufgerufen wird, eine Pornoseite ist. Die Deutsche Gesellschaft für sozialwissenschaftliche Sexualforschung zeigt mit ihrer 2009 veröffentlichten Umfrage eine ähnliche statistische Datenlage. Das Ergebnis ihrer Erhebung war, dass 60 Prozent der Männer und zehn Prozent der Frauen täglich oder mindestens wöchentlich Pornografie konsumieren. Dieser „Trend“ wurde durch das Internet befeuert und weitet sich mehr und mehr aus.

Im Zuge dieser Entwicklung hat sich nun eine Anti-Porno-Bewegung namens „NoFap“ gegründet. Dieser Titel geht auf das englische Verb „to fap“ für masturbieren zurück. Ihre Anhänger nennen sich Fapstronauten und gehen davon aus, dass regelmäßiger Pornokonsum und Masturbation schlecht für Gesundheit und Psyche sind.

NoFap

Gründer dieser Bewegung ist der Amerikaner Alexander Rhodes. Er selbst erfuhr die Sucht nach Pornos am eigenen Leib und berichtet, dass er nichts über die Sucht nach Pornos stellte und daher jegliche soziale Kontakte vernachlässigte. 2011 gründete er aus diesem Grund diese Bewegung. Mittlerweile sind 150.000 Menschen in der NoFap Bewegung und davon sind 97 Prozent Männer. Die Bewegung ist tatsächlich nicht religiös geprägt, sondern geht davon aus, dass man den Körper wieder auf einen „Normalzustand“ bringen kann, wenn man über mehrere Wochen und sogar Monate auf exzessive Masturbation, Pornografie und im sogenannten „Hard Mode“ sogar auch auf den eigentlichen Geschlechtsverkehr verzichtet. Die Fapstronauten tauschen sich in Foren und auf anderen Wegen über ihre Erfahrungen aus.

Wissenschaftliche Basis der Bewegung

Die Fapstronauten berufen sich auf Studien, in denen nachgewiesen wurde, dass regelmäßige Masturbation zu Veränderungen der Nervenbahnen führen kann. Die Bewegung greift dabei besonders auf die Aussagen von Gary Wilsons zurück. Er ist Physiologie-Lehrer und hat eine Website namens Yourbrainonporn.com ins Leben gerufen. Laut Wilson führen Pornos zur Abstumpfung des Konsumenten. Als Folgen benennt er Impotenz und erektile Dysfunktion. Auch für die Stimmung sei regelmäßiger Pornokonsum negativ. Diese Aussagen sind wissenschaftlich nicht bewiesen.

Frapstronauten berichten allerdings von positiven Effekten nach einem längeren Entzug. Das kann allerdings auch dem bekannten Placebo-Effekt zu verdanken sein. Auch weitere Studien werden von der Bewegung als Beweis für einen Zusammenhang zwischen geringerer Hirnaktivität und vermehrtem Pornokonsum gesehen. Um dies allerdings einwandfrei beweisen zu können, müsste eine Kontrollgruppe integriert werden, die der Porno-Gruppe gegenüber gestellt wird und die Untersuchungen müssten über einen längeren Zeitraum hinweg erfolgen.

Dass stets verfügbare Internet-Pornografie allerdings einen Einfluss auf unser Körperbild, unsere Sexualität und demnach auch auf unsere Gesellschaft hat, zeigt diese Bewegung allerdings erneut auf. Besonders wenn Pornografie den ersten sexuellen Kontakt begründet, hat sie immensen Einfluss auf unsere Erwartungen und unser Selbstbild. Auf diesem Grund sollte mehr Forschung in diesem Bereich betrieben werden.

 

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