Oktoberfest, Karneval & Co. ohne Hemmungen?

Oktoberfest, Karneval & Co. ohne Hemmungen?

Das Oktoberfest hat wieder begonnen. Enthemmung ist auch auf diesem Fest eine Begleiterscheinung – und nicht nur in München. Auch Karneval und andere allgemeine Feiern laden scheinbar dazu ein, die Hemmungen zu verlieren, sexuelle Abenteuer zu suchen und alle Prinzipien zu vergessen. Doch warum ist das eigentlich so? Kann der Alkohol tatsächlich alleine für das Verhalten verantwortlich sein?

Alkohol und tranceähnliche Zustände

Grundsätzlich kann Alkohol durchaus ein Grund für die Enthemmung bei solchen Festen sein. Er ist allerdings nicht der alleinige Grund. Alkohol selbst hat tatsächlich eine enthemmende Wirkung auf das Gehirn. Das bedeutet, dass Personen, die im nüchternen Zustand den gesellschaftlichen Regeln und Normen folgen unter Alkoholeinfluss plötzlich weniger korrekt agieren und zu Ausschweifungen neigen. Zugleich nimmt die Schüchternheit ab. Auch sexuelle Reize haben eine weit höhere Wirkung, wodurch schließlich erreicht wird, dass durch die Kombination von sexuellen Reizen und Enthemmung ein sexuelles Abenteuer entsteht.

Allerdings setzt dies durchaus voraus, dass Alkohol nur in Maßen getrunken wird. Ein Vollrausch verhindert zum einen die sexuelle Aktivität und zum anderen wird der Betrunkene eher aggressiv, wodurch dann auch Schlägereien entstehen können.

Es muss aber nicht unbedingt der Alkohol sein, der einen Rausch auslöst. Gerade an Karneval beispielsweise wird viel getanzt. Häufiges Drehen und das ständige Rollen des Kopfes kann durchaus auch zu tranceähnlichen Zuständen führen, die dann auch rauschähnlich wirken können. Auch dadurch kann schließlich eine Enthemmung stattfinden und das Schamgefühl kann vollständig in den Hintergrund rücken. Bereits zwei Gründe, die dann zu den Abenteuern führen können, die gerade bei diesen Feierlichkeiten immer wieder auftreten.

Gruppenzwang – Die Macht der Masse

Gerade auf dem Oktoberfest oder im Karneval findet noch ein weiterer Mechanismus seine Anwendung. Viele Menschen haben Vorstellungen und Sehnsüchte, die sie im normalen Leben nicht ausleben können. Häufig werden diese Wünsche unterdrückt, da die Gesellschaft die Person ” im Blick hat” und das Verhalten sofort auffällt, wenn die Sehnsucht ausgelebt wird. Besonders beim Oktoberfest ist allerdings die Masse entscheidend. Der Einzelne geht sehr häufig im Gewirr der Menschen unter und bleibt daher nahezu unentdeckt. Noch einfacher ist es an Karneval. Hier sind die Menschen verkleidet und dadurch wird eine annähernde Anonymität geschaffen.

Grundsätzlich ist die Gefahr daher recht gering, dass kleine Verfehlungen entdeckt werden. Genau aus diesem Grund sinkt die Hemmschwelle. Muss eine Person aufgrund ihrer familären Verpflichtungen und des Berufes eigentlich sehr vorsichtig sein, ob sie die Verfehlung begeht oder nicht, so entfällt diese Vorsicht bei solchen Gelegenheiten. Die Masse ist ausgelassen, leicht bis stark alkoholisiert und die Feier kann sogar ohne Alkohol dazu führen, dass Hemmungen nur noch vermindert vorhanden sind. Dadurch wird schließlich bewirkt, dass das Abenteuer unentdeckt bleibt. Die Chance wird genutzt und in der Regel wird auch der Partner kaum eine Möglichkeit haben, von diesem Abenteuer zu erfahren. Dabei geht es nicht um das Kennenlernen eines fremden Menschen, sondern tatsächlich ausschließlich um die Vorstellungen einer Person.

Wenn es eng wird

Auch wenn es um Aggressionen geht, ist bei diesen Festen ein Nährboden gelegt. Die Menschen sitzen dicht gedrängt oder stehen in direkter Körpernähe zueinander. Dadurch kann Stress entstehen, der wiederum in Aggressivität umschlägt. Auch ohne Alkohol kann dann der Grundstein für eine Schlägerei gelegt werden. Der Körperkontakt zu fremden Menschen wird von vielen Menschen als unangenehm empfunden. Wird der Mensch zusätzlich daran gehindert, sich der Situation zu entziehen, dann kann es zu Gewalt kommen, die oft genug auch in einer Massenschlägerei endet.

Generell sei gesagt, dass derartige Festivitäten einen Ausnahmezustand für den menschlichen Organismus darstellen. Areale werden durch Alkohol, Engegefühl und das “Schwimmen in der Masse” aktiviert, die lange Zeit nicht angeregt waren. Dies soll das Verhalten vieler nicht entschuldigen, sondern lediglich erklären. Am Ende ist doch jeder für seine Taten selbst verantwortlich.

 

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